Abgezockte Herthaner siegen auf dem Kiez: 2:0 gegen St. Pauli

Das Bundesliga-Überraschungsteam Hertha BSC hat sich auf dem Hamburger Kiez keine Blöße gegeben und seine Erfolgsstory auch im DFB-Pokal fortgeschrieben. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai zogen beim Zweitliga-Schlusslicht FC St. Pauli durch ein 2:0 (1:0) ins Achtelfinale ein und können weiter von einer Finalteilnahme im heimischen Olympiastadion träumen.

Mitchell Weiser brachte die Hertha mit einem trockenen Linksschuss in Führung (42.) und versetzte den immer aufmüpfiger werdenden Hanseaten kurz vor dem Halbzeitpfiff einen herben Dämpfer. Nach dem Wechsel traf Valentin Stocker nach exakter Flanke von Weiser zum 2:0 (54.). Es war vor allem die höhere Effizienz, die den Unterschied zugunsten der Gäste ausmachte.

 

St. Paulis Trainer-Routinier Ewald Lienen hatte mit einer Wutrede im Vorfeld der Partie für Aufsehen gesorgt und von seinem Team gefordert, endlich füreinander einzustehen und zu „kämpfen, bis der Arzt kommt“. Die Hanseaten warfen sich von Beginn an mit großer Vehemenz in die Zweikämpfe.

Herthas Erfolgscoach Dardai hatte einen leidenschaftlichen Gegner erwartet, aber mit dem Selbstvertrauen der jüngsten Erfolgsserie ganz klar ein Weiterkommen seines Teams eingefordert. „Wir wollen wieder ins Finale“, hatte der Ungar vor der Reise nach Hamburg gesagt.

Hertha ließ es aber zunächst ziemlich gemächlich angehen und wartete auf Fehler der nervösen Gastgeber im Aufbauspiel. Die erste Gelegenheit nach schnellem Umschaltspiel bot sich Stocker, dessen Versuch per Hacke aus fünf Metern Keeper Robin Himmelmann allerdings entschärfte (13.).

Sobald die Berliner das Tempo anzogen, wackelte die Defensive der Kiezkicker um den Debütanten Brian Koglin, der den verletzten Lasse Sobiech ersetzte. Doch das Spiel des Bundesligisten war zeitweise zu statisch.

Lienen, der wild gestikulierend auf seine Mannschaft einwirkte, notierte die erste Chance des zweiten Durchgangs für sein Team. Ein Kopfball von Marc Hornschuh segelte knapp am Hertha-Tor vorbei (49.). Im Gegenzug zeigte dann Salomon Kalou seine Klasse, doch Himmelmann lenkte den Schuss des Ivorers noch an den Pfosten (50.).

Nach dem zweiten Treffer hatten die Berliner das Geschehen endgültig im Griff und konnten mit Blick auf das Bundesliga-Spitzenspiel bei 1899 Hoffenheim am Sonntag mit den Kräften haushalten.

Bei St. Pauli überzeugten der emsige Daniel Buballa und Verteidiger Christopher Avevor, Hertha hatte in Weiser und John Brooks gute Akteure.

SID pl nt

Beitragsbild: Imago