Josef Hickersberger zur Admira? „So dumm wäre ich nicht gewesen“

Zu Gast bei „Talk und Tore“ am Sonntag, 11. August 2013 waren dieses Mal , LASK-Trainer  und Altach-Sportdirektor . Im Live-Interview aus dem Hanappi-Stadion analysierte Rapid-Sportdirektor  bei Thomas Trukesitz das 0:0 im Wiener Derby. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Josef Hickersberger:

…sah in Hütteldorf kein gutes Match zwischen Rapid und Austria: „Das Spiel war leider, mit Ausnahme der ersten sieben, acht Minuten von Rapid nicht besonders gut, um es vornehm auszudrücken. Die zwanzig Minuten vor der Pause waren ausgesprochen schlecht. Danach ist das Spiel aufgrund des 0:0 spannend geblieben. Insgesamt war es ein eher schwaches Derby.“

…über empfindliche Austria-Spieler: „Ich schmunzle leicht, weil ich diese Überempfindlichkeit nicht nachvollziehen kann. Wenn ich bei der Austria spiele, dann weiß ich, dass ich beim seit Jahrzehnten spielerisch besten Verein in Österreich tätig bin und dass da gewisse Ansprüche gestellt werden. Und dem muss ich sowohl spielerisch als auch mental gerecht werden. Im Grunde ist ja noch nichts passiert.“

…über die Chancen der Austria in der Champions-League-Qualifikation: „Ich glaube nicht, dass die Austria mit den Leistungen, die sie derzeit bringen, in diesen zwei Begegnungen gute Chancen hat. Sie müssen sich steigern und das werden sie auch tun. Sonst wird das nichts mit der Gruppenphase.“

…über die schwierige Situation der Admira: „Didi Kühbauer hat die Admira nicht verlassen, weil ihm die Südstadt nicht gefallen hat, sondern weil es wahrscheinlich um die Zusammenstellung des Kaders und finanzielle Gegebenheiten gegangen ist. Die Admira vor dieser Saison zu übernehmen, da gehört schon ausgesprochen viel Mut und Selbstvertrauen dazu. Das kann man dem Toni Polster nicht absprechen, er hat sich getraut und leider ist es nichts geworden. So dumm wäre ich nicht gewesen, die Admira zu übernehmen.“

Karl Daxbacher:

…auf die Frage, ob er Erklärungen für die schwache Darbietung der Austria im Derby hat: „Die Erklärungen fehlen, glaube ich, auch Nenad Bjelica. Die Austria wirkt sehr unsicher am Ball. Sie wirken auch mental nicht auf der Höhe. Das hat man schon in Island gesehen und das hat sich heute fortgesetzt. Die Spieler müssten eigentlich in Überzahl mehr daran glauben, dass sie den Sieg heraus spielen können und das hat einfach gefehlt. So gesehen ist für mich Rapid der moralische Sieger.“

…über die Zukunft des LASK: „Es wird weitergehen, davon bin ich überzeugt. Es gibt Interessenten, die den Klub übernehmen wollen. Der Herr Reichel macht wirklich den Eindruck, dass es nun genug für ihn ist. Die Familie hat sich vehement dafür eingesetzt, dass er aufhört. Er will und muss den Klub übergeben. Im September oder Oktober wird es soweit sein, dass eine Entscheidung getroffen wird. Der LASK wird auf jeden Fall weiterleben und hoffentlich bald wieder weiter oben zu finden sein.“

Georg Zellhofer:

…gibt den Aufstieg als Ziel vor: „Ich wäre unglaubwürdig, wenn ich hier sitzen würde und sage, wir wären mit dem zweiten Platz zufrieden. Es könnte zwar heuer hinter Liefering reichen, das wäre der erste schöne zweite Platz. Liefering hat den Vorteil, dass sie ohne Druck spielen können. Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Die fünf Tore gegen Liefering haben sehr wehgetan, aber die Mannschaft hat gegen St. Pölten eine sehr gute Reaktion gezeigt.“

…hat mit Trainer Damir Canadi keine Probleme: „Man hat mir damals den Trainerposten angeboten, ich hätte Trainer werden können. Ich wollte eine andere Aufgabe wahrnehmen, habe Damir Canadi zum Verein geholt, weil er ein guter, junger Trainer ist der uns weiterhelfen kann. Es gibt ein ganz offenes Gespräch zwischen uns. Manchmal gibt es natürlich auch Meinungsverschiedenheiten, was aber ganz normal ist. Schlussendlich arbeiten alle für Altach und das ist entscheidend für mich.“

Helmut Schulte:

…ist mit dem Ergebnis im Derby zufrieden: „Das Derby hat, bis auf Tore, wieder alles gezeigt, was das Spiel interessant macht. Die rote Karte hat uns besser ins Spiel gebracht. Vorher hatten wir mehr Probleme, aber dann hat sich das Spiel irgendwie gedreht. Austria war in dieser Situation mehr unter Druck, das Tor zu erzielen und hat sich schwerer getan als vorher. Das hat unsere Mannschaft gut gemacht, 90 Minuten kein Gegentor gegen den amtierenden Meister zu bekommen. Letztendlich denke ich, dass mit dem Unentschieden jeder leben kann.“

…hat mit den „jungen Wilden“ bei Rapid viel Freude: „Das macht mir Spaß, auf jeden Fall. Wir haben viele junge Spieler, die machen auch einmal Fehler, die zu Gegentoren führen. Aber aus Fehlern lernen sie, wenn ich da zum Beispiel an Max Hofmann denke. Sie machen auch Wege auf dem Platz, die manchmal unnötig erscheinen. Das bringt Unruhe, macht das Spiel interessanter. Wenn man nur alte Spieler hat, dann wird immer vorausschauend Fußball gespielt. Das nutzen wir jetzt und das sieht irgendwie für mich so aus wie das Spiel, das man von Rapid erwartet.“

Eine Wiederholung der aktuellen „Talk und Tore“-Sendung ist am Montag, 12. August 2013 um 21.15 Uhr, am Dienstag, 13. August 2013 um 09:15 Uhr sowie am Mittwoch, 14. August 2013 um 18.45 Uhr auf Sky Sport Austria zu sehen.