Rapid wirft die Wiener Austria aus dem ÖFB-Cup

Rapid ist für die Wiener Austria derzeit nicht zu knacken. Drei Tage nach dem 1:0-Erfolg im Bundesliga-Duell setzte sich Grün-Weiß am Mittwochabend auch im Achtelfinale des ÖFB-Cups mit 2:1 (1:0) durch. Einmal mehr avancierte dabei Philipp Schobesberger zum Matchwinner. Mit einem Traum-Freistoß entschied der Torschütze vom Sonntag in der 78. Minute eine Partie auf Augenhöhe zugunsten der Gäste.

Rapid war im 324. großen Wiener Derby vor 14.652 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion durch Thomas Murg (41.) in Führung gegangen, Ibrahim Alhassan (51.) sorgte kurz nach der Pause für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Doch die Austria, der neuerlich ein Hands-Elfer versagt blieb, setzte ihre schwarze Serie nach der Länderspielpause mit der vierten Niederlage en suite innerhalb von elf Tagen fort. Die Elf von Thorsten Fink ist nach St. Pölten, WAC, Altach, LASK und Admira der sechste Oberhausclub, der sich vorzeitig aus dem Bewerb verabschiedet hat. Fortgesetzt wird der Cup mit dem Viertelfinale (27./28. Februar 2018), die Auslosung steigt am 5. November.

Rapid startete etwas forscher in eine intensive Anfangsphase, die nach rund zehn Minuten aber wieder leicht abflaute. Die Austria zog in der Folge ihr gewohntes Ballbesitzspiel auf, zwingende Chancen waren vorerst aber Mangelware. Grün-Weiß wurde bei einer Hereingabe von Stephan Auer an Freund und Feind vorbei (26.) sowie einer schönen Aktion von Thanos Petsos, dessen Schuss das Tor knapp verfehlte (28.), gefährlich. Kurz darauf konnte Austria-Goalie Patrick Pentz vor Schobesberger klären (33.).

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Wenig später war die Austria bei einem Kopfball Heiko Westermanns der Führung ganz nahe, Tormann Tobias Knoflach aber lenkte das Spielgerät noch an die Querlatte (37.). Das 1:0 gelang vielmehr Rapid nach einem schnellen Antritt von Schobesberger von der Mittellinie. Der Flügelflitzer legte schließlich zurück auf Stefan Schwab, dessen Assist Murg ins lange Eck beförderte.

Die Austria reagierte nach der Pause und kam durch Alhassans Köpfler zum verdienten Ausgleich – auch, weil sich Knoflach bei der vorangegangenen Serbest-Flanke klar verschätzt hatte. Fast hätte Alhassan die „Veilchen“ mit einem Weitschuss (55./Knoflach) und einem Versuch aus Kurzdistanz (63./über das Tor) in Front geschossen, Rapid tat in dieser Phase nur wenig für das Spiel. Die Gäste hatten zudem Glück, dass Schiri Harald Lechner ein Auer-Handspiel im Strafraum ungeahndet ließ (64.) – ein Deja-vu zum Sonntag, wo im Finish ein ähnliches Vergehen Schwabs ohne Konsequenz geblieben war.

Die Gäste hatten aber auch Schobesberger, der nach einem etwas unnötigen Ballverlust der Austria samt folgendem Foul in Strafraumnähe mit einem präzise ins linke obere Kreuzeck gezirkelten Freistoß die Entscheidung herbeiführte. Die Austria packte im Finish die Brechstange aus und hatte durch einen Monschein-Lattenschuss (89.) noch die große Chance auf den Ausgleich, der wohl zumindest die Nachspielzeit bedeutet hätte.

Stimmen zum Spiel:

Thorsten Fink (Austria-Trainer): „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, stehen am Ende aber mit leeren Händen da. Wir haben sehr viel mehr für die Offensive, für den Spielaufbau, für die Unterhaltung im Stadion getan. Auch wenn man ein Spiel verliert, hat man heute, denke ich, gesehen, dass wir eines unserer besten Saisonspiele gemacht haben.“

Zu Fehlern: „Beim ersten Tor waren wir zu weit auseinander, beim zweiten müssen wir den Ball wegschlagen. Das sind so Kleinigkeiten, die müssen wir besser machen.“

Zur Elfersituation: „Das ist schon bitter, wenn man so verliert. Auch am Sonntag war ein klares Handspiel.“

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): „Ich bin sehr erleichtert, das war ein Spiel, wo nur ein Sieg zählt und sonst gar nichts. Die Austria hat uns wirklich alles abverlangt, war in vielen Phasen besser als wir. Die eine oder andere Situation war sicher glücklich, dennoch war es ein verdienter Sieg. Man sieht, dass wir viel Selbstvertrauen haben.“

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