Totti: „Higuain-Transfer ist ein Desaster“

Francesco Totti spielt seit 1993 bei AS Roma. 23 Jahre im gleichen Verein zu spielen, ist heutzutage eine Seltenheit. Die Zeiten haben sich geändert, das zeigt nicht erst der Transfer von Gonzalo Higuain (Artikel). 90 Millionen Euro blättert Juventus Turin für den argentinischen Stürmer hin, der in der vergangenen Spielzeit in 35 Ligaspielen satte 36 Treffer erzielt und insgesamt drei Jahre für Napoli gespielt hatte. Die Roma-Ikone Totti kritisiert den Wechsel und die neuen Sitten nun scharf!

„Der Fußball hat sich sehr verändert. Der Fokus liegt heute viel mehr auf dem Geld. Spieler wechseln Vereine häufiger, um vielleicht mehr davon zu profitieren. Es ist Business und nicht mehr Leidenschaft“, so Totti im Interview mit der „Gazzetta dello Sport“. „Die Fans kommen doch ins Stadion, um Spaß zu haben und einen Spieler zu sehen, der schon immer für ihren Klub gespielt hat. Vielleicht hoffen sie auf Spieler, die sie nicht betrügen.“ 

„Schaut euch doch an, was jetzt mit Higuain und Juventus passiert ist. Das ist ein Desaster“, haderte Totti: „Aber sowas ist ja leider normal inzwischen, wenn ein ausländischer Spieler nach Italien kommt und die Chance hat, woanders mehr zu verdienen.“

„Ich habe schon immer diese Farben geliebt und mir immer gewünscht, eines Tages nur dieses Trikot getragen zu haben. Für mich ist das die perfekte Ehe.“ Die Chance, mehr Rücklagen fürs Rentenalter zu bilden, hatte Totti mehrfach. „Wenn ich nur ans Geld oder die Finanzen gedacht hätte, hätte ich bereits vor zehn Jahren den Verein verlassen“, gab der Weltmeister von 2006 offen zu. „Ich würde viel mehr verdienen als ich das heute bei der Roma tue.“ Euros haben ihn nie weglocken können, Renminbi (chinesische Währung, Anm.d.Red.) schon gar nicht. „Bitte nicht China. Ich kann mir das nicht einmal vorstellen. Es wäre da sehr schwierig für mich, gerade mit meiner Mentalität.“

 

 

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