WSG-Präsidentin Langes-Swarovski: „Es ist ein Traum wahr geworden“

(APA) – Die WSG Wattens ist vorerst am Zenit ihrer sportlichen Ambitionen angelangt. Fußball-Bundesliga heißt es ab dem Sommer, für zumindest ein Jahr. „Ich bin so happy, dass wir das heute geschafft haben“, meinte die nervlich abgekämpfte Präsidentin Diana Langes-Swarovski nach dem entscheidenden 3:1-Sieg beim SV Horn in der letzten Zweitliga-Runde. Jetzt gilt es, an der Bundesliga-Truppe zu basteln.

„Das ist ein Feeling… unbeschreiblich“, jubelte Erfolgstrainer Thomas Silberberger im Interview mit dem ORF-Fernsehen. Denn am Ende sei die Partie in der Waldviertler Arena „schon sehr nervenaufreibend“ gewesen. Hätte Horn vor dem Treffer von Kelvin Yeboah den 2:2-Ausgleich geschafft, wäre der Druck für die Tiroler im Finish immens geworden. Dann wäre auf einmal Ried unter den zwölf Bundesliga-Teilnehmern 2019/20 gewesen, und Wattens hätte unbedingt noch ein Tor gebraucht.

Am Ende blieb es aber beim Konjunktiv. Yeboah, der kurz zuvor für Sebastian Santin übernommen hatte, netzte in der 78. Minute ein und brachte damit alle Dämme zum Brechen. „Mir geht es innerlich genauso, wie es äußerlich ausschaut“, meinte Langes-Swarovski am Samstag völlig losgelöst, aber freudestrahlend auf dem Rasen. Den Aufstieg widmete sie ihrem Vater Gernot Langes-Swarovski.

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Mit der Übergabe des Meistertellers durch Bundesliga-Vorstand Reinhard Herovits samt Handkuss wurde die Clubchefin dann aber für die strapaziösen 90 Minuten entschädigt. „Es ist ein Traum wahr geworden, den wir uns niemals hätten vorstellen können so schnell. Dank unserer sportlichen Leitung unserer Mega-Mannschaft und allen drumherum, die da mitgewirkt haben, haben wir das heute geschafft“, sagte die 47-Jährige, die eine große Meisterparty für Sonntag ankündigte. „Um 14.00 Uhr geht es los bei uns am Dorfplatz. Da wird mal ganz Wattens im Ausnahmestatus sein.“

Danach wird aber vor allem auf Silberberger und Sportmanager Stefan Köck eine Menge Arbeit zukommen. Denn eine Mannschaft, die auch in der Bundesliga konkurrenzfähig ist, muss sich erst herauskristallisieren. Einerseits laufen einige Verträge aus, andererseits wird es ein paar Verstärkungen brauchen, die diesem Attribut auch gerecht werden.

Die Namen der (Noch-)Wacker-Profis Zlatko Dedic, Florian Rieder, Christoph Freitag und Lukas Hupfauf hatte die „Tiroler Tageszeitung“ ventiliert. Köck wollte sich dazu nicht äußern. „Das sind alles sehr gute Spieler, aber ich weiß auch nicht die Vertragssituationen von diesen Spielern. Wir wollten uns bis zum Ende auf unser Spiel konzentrieren“, erklärte er.

Nervös scheint Köck jedenfalls nicht zu werden, wenn er an die kommenden Wochen denkt. „Ich glaube, wir müssen nicht so viel machen. Ich kann mich erinnern, vor drei Jahren, als wir in die zweite Liga aufgestiegen sind, da haben wir mehr Baustellen gehabt“, sagte er. „Heute haben wir 16 Spieler unter Vertrag und haben auch schon ein großes Repertoire an Spielern, die zu uns kommen wollen oder die wir haben wollen.“ Von dem einen oder anderen Spieler werde man sich trennen, das sei schon beschlossen.

Fix ist auch der Abschied von Andreas Dober, dem wohl klingendsten Namen im Kader. Der Wiener, der zuletzt nicht mehr zur Stammformation gehörte, hat seine Profi-Karriere mit Samstag beendet. Er wird aber als Amateur weiterspielen. „Ich habe ein super Job, mit dem SV Siegendorf einen richtig guten Verein, der sich sehr um mich bemüht hat“, sagte der 33-Jährige. „Ich werde auch als Spielerberater beim Max Hagmayr anfangen. Das sind einfach zwei Sachen, denen habe ich einfach nicht widerstehen können.“

Artikelbild: GEPA