Austrian Bowl XXXV: Raiders gegen Vikings in Favoritenrolle

WienEinmal mehr kämpfen am Samstag (19.00 Uhr) die Swarco Raiders Tirol und die Dacia Vikings um den Staatsmeistertitel im American Football.

Schauplatz der Austrian Bowl XXXV ist wieder die NV-Arena in St. Pölten, wo man diesmal die rund 5.000 Fans aus dem Vorjahr übertreffen will. Für die bisher ungeschlagenen Raiders könnte ein Triumph der Abschluss einer perfekten Saison werden.

Die „Wikinger“ möchten das freilich trotz bisheriger Sieglosigkeit gegen die Tiroler in dieser Saison verhindern. Zudem hat man aus dem Vorjahr eine Rechnung offen: Drei Sekunden vor Schluss hatten die Raiders in einer spannenden Austrian Bowl den 51:48-Sieg hergestellt.

„Die drei ersten Spiele gegen die Raiders sind nicht in unsere Richtung gegangen, aber das ist Vergangenheit. Das ist ein Endspiel. Beide Teams sind oft in der Austrian Bowl. Mein Job ist, dass wir uns auf unseren Gameplan konzentrieren. Wir müssen das Spiel diktieren und selbstbewusst spielen“, gab Vikings-Coach Chris Calaycay am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien die Devise aus.

„Wir sind gut vorbereitet. Das Wichtigste ist einfach, dass wir den Ton angeben“, sagt auch Luis Horvath von den Vikings.

„Dog fight“ erwartet

Der aus Innsbruck via Skype-Video-Konferenz zugeschaltene Raiders-Headcoach Shuan Fatah hütete sich, sein favorisiertes Team vor dem Spiel aufs oberste Podest zu heben. „Die Vienna Vikings zu unterschätzen, wäre fatal für uns. Wir wissen die Qualität der Mannschaft und der Spieler einzuordnen. Die werden alles versuchen, das Spiel zu gewinnen. Wir erwarten einen „dog fight“ wie letztes Jahr“, sagte Fatah.

Auf die Vergangenheit könne man sich nicht verlassen. „In meinen fast 30 Jahren als Football-Trainer habe ich gelernt, dass es das Schlimmste ist, sich zurückzulehnen und zu sagen, wir haben sie schon drei Mal geschlagen“, ergänzte der Headcoach, der übrigens zum Trainer des Jahres gewählt wurde.

Raiders-Offense-Spieler Sandro Platzgummer hofft auf eine fehlerfreie Vorstellung. „Wir haben eine gut abgestimmte Offense. Wir müssen einfach fehlerfrei spielen und den Ball nicht verlieren. So wie es letztes Jahr war, könnte es wieder darum gehen, wer dieses eine Mal nicht den Fehler macht, den Ball an den Gegner zu verlieren.“

Laut American Football Bund Österreich (AFBÖ) ist die Austrian Football League (AFL) „eine der stärksten Ligen Europas“.

„Besonderes Herzblut“

AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck erklärt dies folgendermaßen: „Nach meiner Beobachtung gibt es in Österreich ein besonderes Herzblut für diesen Sport, von denen, die ihn ausüben. Obwohl sie nichts bezahlt bekommen, sondern im Gegenteil noch einen Mitgliedsbeitrag bezahlen. Wir haben im österreichischen Football eine ganze eigene Stimmung, eine ganz eigene Liebe und ein Verständnis, dass ich in dieser Intensität in keinem anderen europäischen Land gesehen habe.“

In Deutschland gehe man eher ins Semi-Profitum, wo man nun auch intensiv versucht, Spieler aus Österreich abzuwerben. „Erstaunlich wie wenig Österreicher der Verlockung des Geldes, das sind zwar auch keine riesigen Summen, hier nicht widerstehen.“

Seit 2011 dominieren die Swarco Raiders und die Dacia Vikings Vienna die Austrian Bowl: Lediglich 2016 schafften es die Graz Giants ins Endspiel. Die Vikings sind mit 14 Titeln Rekordmeister vor den Giants (10) und den Raiders (6). Die Tiroler haben seit 2015 drei Mal gewonnen, unterbrochen nur 2017 vom bisher letzten Titel der Vikings.

Schon vor dem Finale treffen ab 15.00 Uhr in der „Silver Bowl“, dem Endspiel der zweithöchsten Spielklasse die Bratislava Monarchs auf die Cineplexx Blue Devils. Der Sieger steigt kommende Saison in die Austrian Football League (AFL) auf, Absteiger ist ja Amstetten Thunder.

Fest stehen neben dem Coach des Jahres auch die MVPs der AFL 2019: Offense: Herbert Gamboa (Prag Black Panthers), Defense: Thomas Schnurrer (Graz Giants), League: Sean Shelton (Raiders), Young Star: Mathias Berghammer (Steelsharks Traun)

(APA)

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