Bernd Wimmer: „Wir fahren trotzdem mit einem guten Gefühl nach Hause“

  • Mike Coffin: „Wir haben gewonnen, das ist das Einzige, was im Finale zählt“
  • Lucas Hajda: „Die Karten der Kapfenberger sind nicht schlecht“
  • Michael Schrittwieser: „Wir wollen Anfang kommender Woche den neuen Teamchef kommunizieren“

Die Kapfenberg Bulls gewinnen Spiel 2 mit 82:79 gegen die Swans Gmunden. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria HD.

(Trainer ):

…über den Sieg: „Das war ein normales Finalspiel. Wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert, aber wir haben die Kontrolle im letzten Viertel verloren. Aber wir haben gewonnen, das ist das Einzige, was im Finale zählt, und jetzt steht es 1:1.“

…über die Verteidigungsleistung seiner Mannschaft: „Wir haben sehr gut verteidigt am Anfang. Wenn du 20 vorne bist, dann fangen die anderen an zu werfen und haben keinen Druck. Dann gehen ein paar rein und sie haben Selbstvertrauen. Das war der Schlüssel, dass Gmunden zurück ins Spiel gekommen ist.“

…über die ersten beiden Spiele: „Wir müssen dieses Spiel auch abhaken und auf das nächste Spiel schauen. Wir müssen gut regenerieren morgen, das Spiel analysieren, welche Fehler wir gegen die Zone gemacht haben und dann schauen, was wir besser machen können.“

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…über das Spiel: „Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben, auch wenn es noch einmal eng war am Schluss. Wir haben das Tempo verlangsamt und da nehme ich die Verantwortung auf mich. Es war hart zu spielen in dieser Hitze.“

…über seine getroffenen Freiwürfe am Schluss: „Das sind die Situationen, für die man Basketball spielt, noch dazu in einem Finale.“

(Trainer ):

…über die Niederlage: „Eine Niederlage kann nie wirklich gut sein. Aber lieber eine Niederlage wie diese als mit -20 und wir wissen nicht, warum. Wir haben uns zurückgekämpft, ich kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir haben uns gut präsentiert, vor allem in der zweiten Halbzeit. Das gibt Hoffnung für die Heimspiele, ich kann Sonntag gar nicht erwarten. Im Endeffekt steht ein -3, aber wir fahren trotzdem mit einem guten Gefühl nach Hause.“

…über die Offensivleistung: „In der ersten Halbzeit und auch über weite Phasen des dritten Viertels war es unser großes Problem, dass wir versucht haben mit dem Kopf durch die Wand zu laufen. Das geht gegen eine aggressive Defense nicht, da muss man den Ball bewegen und das haben wir nicht zusammengebracht. Und dann tun wir uns auch in der Defense schwer. Mit unnötigen Ballverlusten haben wir sie groß werden lassen, aber uns dann auch wieder zurückgekämpft.“

…über die taktischen Kniffe in einer Serie: „Es ist anzunehmen, dass sie sich etwas für unsere Zone überlegen, Mike wäre kein guter Trainer, wenn er das nicht machen würde. Wir werden uns auch etwas gegen die intensive Defense der Kapfenberger überlegen. Es ist wie Schach spielen im Moment: versuchen den gegnerischen Coach ein bisschen auszutricksen, die gegnerische Mannschaft auszutricksen und die Spieler mit Herz ins Spiel zu schicken.“

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…über das Spiel: „Es ist teilweise bitter, weil wir die erste Hälfte vollkommen verschlafen haben. Defensiv haben wir nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, auch offensiv hat wenig bis gar nichts funktioniert. Aber wir haben nicht aufgegeben und uns zurückgekämpft, auch wenn wir schon fast mit 20 Punkten hinten waren. Das letzte Viertel können wir auf jeden Fall mitnehmen in die nächste Partie.“

…über die Aufholjagd: „Das war ein gutes Gefühl. Wir waren knapp dran, wir hätten fast noch die Chance auf den Ausgleich gehabt. Leider haben wir keine Auszeit mehr am Schluss gehabt, so mussten wir Full Court gehen. Aber es ist trotzdem bitter, weil es zu lange gedauert hat.“

…über die Serie: „Wir haben uns den Heimvorteil erobert. Jetzt müssen wir nach Hause gehen und unseren Heimvorteil verteidigen.“

(ÖBV Generalsekretär):

…über die Suche nach einem Head Coach für das Nationalteam: „Wir sind dabei das zu finalisieren. Das ganze Thema muss man ein bisschen komplexer sehen, wir wollen auch abwarten und schauen in welche Richtung es insgesamt für den österreichischen Basketball geht. Ich war voriges Wochenende bei der FIBA-Generalversammlung auf Zypern, um auch unsere Chancen für eine EM-Bewerbung abzutasten. Wir sind jetzt so weit, dass wir wissen wie wir das nächste Jahr bestreiten wollen, das wollen wir Anfang kommender Woche kommunizieren und eine gute Lösung haben. Diese Lösung ist eine Lösung für ein Jahr, für uns ist es ein Riesenunterschied, ob wir in eine EM-Qualifikation müssen oder nur sozusagen überleben müssen, weil wir gute Aussichten haben eine EM zu bekommen und da wollen wir keinen Fehler machen. Deswegen wird es eine Lösung für ein Jahr.“

…über die Option Mike Coffin: „Er ist auf jeden Fall ein Kandidat, wir wollen auch nicht zu viel verändern. Aber wir wollen versuchen auch noch etwas addieren und eine gute Lösung, die von allen mitgetragen wird, finden.“

…über die Nichtverlängerung des Vertrages mit Schiedsrichterreferent Erich Kratschmer: „Ich kann bestätigen, dass der Vertrag, der mit 31.5. ausläuft, nicht verlängert wird. Ich möchte aber auch alle darum bitten den Schiedsrichtern die Möglichkeit zu geben ihren Job zu machen und sie nicht so in den Mittelpunkt zu stellen. Schiedsrichter dürfen kein Thema sein und es ist für den österreichischen Basketball wichtig, dass wir in diese Richtung gehen. Wir müssen damit aufhören, und ich weiß, dass ich kein Kind von Traurigkeit war, Entscheidungen zu kritisieren und am schönsten wäre es, wenn wir in Zukunft nach den Spielen nicht wissen wer gepfiffen hat, das ist die beste Schiedsrichterleistung. Das Thema Schiedsrichter muss aus der Öffentlichkeit, damit sie in Ruhe arbeiten können.“

…über den Kontakt zu Jakob Pöltl: „Ich bin im laufenden Kontakt mit der ganzen Gruppe, die hier wichtig ist: Jakob, seiner Mutter, mit den Versicherungsagenten der NBA, mit Masai [Ujiri], dem Präsidenten der Toronto Raptors, mit Bobby Webster, dem GM der Toronto Raptors. Wir sind bestens in Kontakt, um abzusichern, dass er spielt, das ist meine Aufgabe. Jakob wird spielen, aber die Versicherungsthematik ist noch nicht geklärt. Ich gehe davon aus, so wie sich die Verantwortlichen der NBA und der Raptors verhalten, dass das kein großes Thema sein wird. Aber wir wissen es dann, wenn die NBA die Freigabe gibt.“

(Sky Experte):

…über Mike Coffin als Schrittwieser-Nachfolger bei den Bulls: „Erstens war er sehr lange die rechte Hand von Michael Schrittwieser, sie kennen sich auch als Assistant Coach vom Nationalteam, wo Mike auch tätig war. Er kennt Kapfenberg wie seine Westentasche, auch wenn er einige Jahre weg war. Das war eine ideale Lösung für beide Seiten, es ist wirklich ein nahtloser Übergang. Man kann nur gratulieren zu dieser Lösung, ich kann mir keinen anderen vorstellen. Michael war eine Ikone für Jahrzehnte und der Mike hat ähnliches Format.“

…über die Möglichkeit Mike Coffin als Teamchef: „Natürlich hat er viel zu tun bei Kapfenberg, aber er wäre insofern ideal, weil er weiß was beim Team läuft, er war ja schon oft dabei, er kennt den Stamm der Spieler, das ist ganz wichtig. Wenn man eine „Übergangslösung“ anstrebt, dann ist er sicher der Mann, der sich anbietet, keine Frage.“

…über die Aufholjagd von Gmunden: „Das hätte ich nicht gedacht, es war sicherlich eine sehr schwierige Situation für die Gmundner und dann so einen Kampfgeist zu zeigen ist ganz toll, da kann man ihnen nur gratulieren. Es ist zwar kein Sieg geworden, aber es gibt viel Selbstvertrauen für die ganze Serie, das ist ein wichtiger Punkt bei diesem Verlust heute. Auf der anderen Seite hat Kapfenberg angefangen zu verwalten. Ihre Stärke war es eigentlich das Spiel schnell zu machen, dann haben sie aber versucht langsam zu spielen gegen diese Zone. Die anderen riskieren natürlich, die haben Würfe genommen, die nicht immer gehen und haben einen Treffer nach dem anderen gemacht. Man hat richtig gespürt, dass ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist in negativer Hinsicht.“

…über die Serie: „Ich hätte gedacht, dass sich Gmunden schwerer tut. Von der Moral her ist diese Niederlage eine gute Sache, man hätte auch viel höher verlieren können. Andererseits darf man die Kapfenberger nicht unterschätzen. Sie haben jetzt zwei Auswärtsmöglichkeiten, man weiß, welches Potenzial sie haben, vor allem im Insidebereich haben sie sehr viel liegengelassen. Die Karten der Kapfenberger sind nicht schlecht, wenn man sich den Kader ansieht. Es wird auch eine Frage des Kräfteverlustes sein bei einer längeren Serie. Da könnte es natürlich sein, dass die Kapfenberger ausgeruhter sind, weil die Swans ja doch schon einige Kilometer in den Beinen haben.“