Bulls-Coach Schrittwieser: „Ich stehe zu meinen Fehlern“

  • Der Bulls-Coach über seinen Ausraster: „Das akzeptiere ich auch selbst nicht von mir“
  • ÖBV Besetzungsreferent Kratschmer: „Einige Schiedsrichter haben sich nicht so gut entwickelt“
  • Lucas Hajda: „Jeder kann sich mal einen Fehler leisten“

Wien, 13. Mai 2015. Nach seinem Ausraster in Spiel 1 gegen die Güssing Knights wird Bulls-Coach Schrittwieser für 8 Spiele gesperrt und zu einer Geldstrafe von 3500 € verurteilt. Die Reaktionen bei Sky Sport Austria.

(ÖBV Besetzungsreferent)

…über den Vorwurf der Bevorzugung von Güssing: „Die Güssinger waren heuer im Europacup sehr erfolgreich und einer der Erfolgsmomente war, dass Coach Zollner den Spielern eine Verteidigungsphilosophie beigebracht hat, die international angemessen und akzeptiert ist, physisch stark ohne Ende und schnell auf den Beinen. Mit dieser Philosophie haben die österreichischen Vereine ein Problem, sowohl in der Offense als auch in der Defense. Die Schiedsrichter können sich nicht nach den anderen Vereinen richten, sie müssen sich nach den internationalen Vorgaben richten und so pfeifen sie auch. Daraus ergibt sich sehr oft ein Missverhältnis an Fouls, mit der Ausnahme, dass junge Schiedsrichter nicht in der Lage sind teilweise harte von unkorrekter Verteidigung zu unterscheiden. In einigen Spielen heuer gab es da durchaus berechtigte Kritik, dass Güssing dadurch bevorzugt wurde.“

…über die Schiedsrichterleistung in Spiel 1: „Die Fehlerquote war sehr gering. Die Foulbeurteilung war sehr gut, vor allem bei der Situation unmittelbar vor dem Eklat war absolut kein Foul erkennbar. In den Minuten vorher hätte man zweimal auf Foul entscheiden können oder müssen, aber das war sehr schwer zu beurteilen aufgrund der Schnelligkeit der Situationen.“

…über die Einschätzung anderer Teams: „Dieser Vorwurf kommt einigen Klubs, wir haben sehr oft darüber mit den Managern und Coaches gesprochen. Es wird leider nicht so akzeptiert in der Form, wie ich das gerne hätte.“

…über die Konsequenzen: „Wir haben generell ein Imageproblem bei den Schiedsrichtern aus zwei Gründen: erstens geben Manager und Coaches und in der Folge die Zuschauer den Schiedsrichtern viel zu viel Bedeutung. Die Schiedsrichter sind Teil des Spiels, sie machen ihre Fehler und pfeifen manchmal schlecht, sehr oft gut. Und der zweite Grund ist, dass einige Schiedsrichter sich nicht so gut entwickelt haben wie ich das erhofft habe. 80% der Spiele waren befriedigend bis sehr gut gepfiffen, wenn wir das auf 90% bringen wäre ich zufrieden und, glaube ich, auch die Kritik geringer.“

(Trainer ):

…über sein Verhalten im Spiel gegen Güssing: „Wenn man dann nach Hause kommt und mit ein bisschen Ruhe und ohne Adrenalin die Situation noch einmal auf Sky anschaut, dann sieht man was man ab dem Ausschluss für Fehler gemacht hat. Und ich stehe auch dazu. Bis zu dem disqualifizierenden Foul war das Basketball, was danach passiert ist war nicht akzeptabel, das akzeptiere ich auch selbst nicht von mir.“

…über seine Strafe: „Ich habe überhaupt nichts erwartet, ich war absichtlich in Deckung bis das Strafmaß bekannt ist. Acht Spiele unbefristet, zwei Monate Berufsverbot und 3500 € Geldstrafe ist meines Wissens nach die höchste Strafe, die je ausgesprochen wurde. Das will ich wirklich nicht kommentieren.“

(Sky Experte):

…über die Strafe gegen Schrittwieser: „Das ist schon heftig, aber auch die Aktion war wirklich heftig und das war zu befürchten für ihn. Man muss auch dazu sagen, dass er bedingte Strafen hatte und diese aufgelegt wurden, da hat man fast damit rechnen können, dass es heftig wird. Aber ich finde die Reaktion, seine Einsicht auch in Bezug auf sein Interview nach dem Spiel gut. So kann man das stehen lassen, jeder kann sich mal einen Fehler leisten, auch wenn es ein ziemlich gravierender war.“

…über die Erklärung von Kratschmer: „Man hat heuer beobachten können wie Güssing in der Verteidigung konsequent und stark spielt ohne viel hineinzugreifen, da bin ich seiner Meinung. Andererseits sehen wir heute, dass Mannschaften auch dagegen halten können. Ich finde es nicht in Ordnung den Schiedsrichtern vorzuwerfen eine Mannschaft über die gesamte Saison planmäßig zu bevorzugen. Das ist schon ein heftiger Vorwurf, dem ich nicht ganz folgen kann.“