Make Your Move #2: Ein echter Typ weniger

Was hat die „Admiral Basketball Superliga“, was andere Ligen nicht haben? Richtig: Echte Typen, schillernde Figuren, wahre Protagonisten. Das hat das „Season Opening“ am Mittwoch im Prater wieder eindrucksvoll gezeigt. Nach einem Jahr Verletzungspause kommt der 41-jährige BC Vienna-Star Stjepan Stazic mit dem Motorrad zur Pressekonferenz. Mit verschmitztem Lächeln, Sturzhelm unterm Arm und im Outfit eines 21-jährigen betritt er die Admiral Arena. Ein gefundenes Fressen für die anwesenden Journalisten. Es sind aber nicht nur Oldies wie Stazic, Tilo Klette, Shawn Ray oder Davor Lamesic, die Strahlkraft haben. Auch unter den aufstrebenden BSL-Spielern finden sich Charakterköpfe mit Potenzial – wie etwa Matthias Linortner, Sebastian Käferle oder Peter Hofbauer.

Einer dieser „echten Typen“ verlässt in der ersten Runde der neuen Saison die große Bühne: Gunners-Urgestein Hannes Ochsenhofer bestreitet am Samstag gegen Meister Kapfenberg sein Abschiedsspiel (ab 20 Uhr live auf Sky Sport Austria 1 HD). Der „Haxi“ wird noch einmal in der Starting Five stehen und ein paar Minuten spielen. Und wenn es die Bulls zulassen, wird er auch noch einmal werfen. Es sind aber nicht nur die spektakulären Dreier, die Ochsenhofers Karriere geprägt haben. Er war bis zum Schluss ein Führungsspieler. Einer, an dem sich andere aufgerichtet haben. Und wenn es sein musste, hat der Haxi auch auf den Tisch gehauen. Viele seiner Interviews auf Sky werden mir ewig in Erinnerung bleiben. Vor allem in der Pause hat er gerne Dampf abgelassen. Am Samstag kommt Ochsenhofer noch einmal zum Pausen-Interview – diesmal wohl mit ganz anderen Emotionen.

Nach Hannes Artner und Jason Johnson verlieren die Gunners also den nächsten Publikumsliebling. Und trotzdem freuen sich die blauweißen Fans schon sehr auf die neue Meisterschaft. Die Erfolge der vergangenen Saison (Semifinale in der Liga und im Cup) wecken große Hoffnungen. Allerdings: Die Abgänge von Season-MVP Hayden Lescault, Chris Tawiah und Hannes Ochsenhofer werden nicht so einfach zu kompensieren sein. Aber es gibt ja noch Renato Poljak, Georg Wolf, Sebastian Käferle, Andrius Mikutis und vier neue Legionäre, die den scheinbar übermächtigen Bulls Paroli bieten wollen. Gute Vorzeichen also für den Klassiker Oberwart gegen Kapfenberg – unser erstes Livespiel aus der BSL! Lassen Sie sich das nicht entgehen.

Artikelbild: GEPA