Make Your Move #3: Projekt Dukes 2020

Eines muss man den Klosterneuburgern lassen: Wenn sie sich etwas in den Kopf setzen, dann bleibt es nicht nur bei der Idee. Dann ziehen sie es auch durch. Schon die großen Erfolge der Dukes zu Beginn dieses Jahrzehnts (Meistertitel 2012, Cupsieg 2013) waren das Produkt einer jahrelangen, kontinuierlichen Aufbauarbeit. Als sie danach ein paar Saisonen lang eher Mittelmaß waren, riefen die Klubchefs Roman Leydolf und Werner Sallomon vor dreieinhalb Jahren das Projekt „Dukes 2020“ aus. Ziel war es, bis dahin wieder um den Meistertitel in der Bundesliga mitzuspielen. Auch wenn es auf dem Weg dorthin einige Umwege und Sackgassen gab, haben die Klosterneuburger dieses Ziel offenbar erreicht. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollten sie in der BSL heuer nicht vorne dabei sein.

Obmann und Headcoach Werner Sallomon hat einen Spielerkader zur Verfügung, der vor Qualität und Quantität nur so strotzt. Kein anderes Team in der Liga kann auf soviel Routine bauen. Und kein anderes Team hat gleich vier Führungsspieler, an denen sich jüngere Dukes orientieren können: Moritz Lanegger, Edin Bavcic, Predrag Miletic – und natürlich Neuerwerbung Benedikt Danek. Allesamt nicht nur herausragende Basketballer, sondern auch gereifte Persönlichkeiten. In diesem Umfeld kann sich ein Rookie wie der neue Legionär Ami Lakoju wohl schneller entwickeln. „Ami hat tolle Anlagen, ist manchmal aber noch vogelwild. Wir geben ihm die Zeit, die er braucht“, sagt Werner Sallomon, der auch von Danek sehr angetan ist. „Benni ist genau der Puzzleteil, der uns noch gefehlt hat.“

Sollten alle gesund bleiben, kann der Headcoach auf eine Elfer-Rotation setzen, in der kaum einer abfällt. Auch die jüngeren Eigenbauspieler haben sich prächtig entwickelt. Als die Dukes 2016/17 auf Sparflamme geschaltet haben und unter Zoran Kostic Letzter geworden sind, hatten möglicherweise die Fans eine harte Zeit. Spieler wie Lennart Burgemeister und Clemens Leydolf haben aber gerade in dieser Saison einen großen Schritt vorwärts gemacht. Danach wurde der Kader durch gezielte Verpflichtungen wie jene von Maximilian Hopfgartner sukzessive verstärkt. Mit den Klosterneuburgern ist heuer also zu rechnen. Sie sind drauf und dran, das Projekt „Dukes 2020“ erfolgreich umzusetzen. Vielleicht sogar mit Titeln wie damals. Kapfenberg und Gmunden sind jedenfalls gewarnt.