Make Your Move #9: Raus aus dem Keller

Der UBSC Graz steckt seit Jahren im Tabellenkeller der österreichischen Bundesliga fest. Der vorletzte Platz war lange Zeit das Höchste der Gefühle. Vor Beginn der Saison 2018/19 dann der Hoffnungsschimmer: Der neue Raiffeisen Sportpark Graz als topmoderne Heimstätte sollte für einen Zuschauer-Boom, ein höheres Budget und damit auch für ein besseres Abschneiden sorgen.

Was anfänglich zu klappen schien, wurde während der Saison immer wackeliger und stürzte dann wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Das ernüchternde Fazit: Der UBSC verpasste wieder einmal die Playoffs und belegte wie so oft Platz 9. Also wieder einmal ein Neubeginn in der steirischen Landeshauptstadt: Gerüchte von neuen Geldgebern und einem kompletten Umbruch machten im vergangenen Sommer die Runde.

Als dann der mehrfache Liga-Topscorer Marko Car von den Fürstenfeld Panthers als „erste von mehreren prominenten Neuverpflichtungen“ präsentiert wurde, war schon zu erahnen, wohin die Reise geht. Spätestens als durchsickerte, dass der frühere Panthers-Präsident Karl Sommer neuer Sportdirektor bei den Grazern wird, war dann klar, wer hinter dem neuen Grazer Konzept steckt: Harald Fischl will es noch einmal wissen. „Ja, die Fischl-Holding ist einer unserer Sponsoren. Steht ja auch auf den Dressen“, bestätigt Sommer mit einem Augenzwinkern das Engagement des früheren Mäzens der Panthers und des BC Vienna. Gemeinsam mit General-Manager Michael Fuchs und Headcoach Ervin Dragsic haben Sommer und Fischl eine Mannschaft zusammengestellt, die an alte Zeiten erinnert: Zwei Kroaten, zwei Slowenen, ein Serbe, zwei US-Amerikaner und Anton Maresch als „Quoten-Österreicher“ bilden das Grundgerüst.

„Natürlich hätten wir auch gerne starke Österreicher verpflichtet“, sagt Karl Sommer, „die können wir uns aber nicht leisten.“ Mindestens ein weiterer Legionär soll noch kommen. Der tragische Unfall von Center Andrija Matic zwingt den UBSC, noch einmal nachzurüsten. Die bisherige Bilanz von zwei Siegen und sechs Niederlagen beunruhigt Sommer nicht. „Wir müssen uns erst finden und die Defense dringend verbessern. Dann ist eine Aufholjagd durchaus möglich.“ Am kommenden Samstag kommt Tabellenführer Oberwart in den Sportpark Graz. „Wir haben bisher klar unter unseren Möglichkeiten gespielt. Vielleicht können wir ja gerade gegen die Gunners endlich unser Potential ausschöpfen“, hofft Sommer auf einen heißen Kampf. Zu sehen am Samstag ab 20 Uhr auf Sky Sport Austria HD1.

Gerfried Pröll