Beach-Volleyball: Doppler/Horst um Fortsetzung der ÖVV-EM-Tradition

In der Schweizer Stadt Biel steht von Mittwoch bis Sonntag mit den Europameisterschaften für Österreichs Beach-Volleyballer einer von drei Saison-Höhepunkten auf dem Programm. Die anderen beiden sind das Major in Klagenfurt Ende Juli sowie Olympia in Rio de Janeiro im August. Die besten Chancen auf Medaillen bietet naturgemäß das EM-Turnier, und da gibt es auch eine gute ÖVV-Tradition.

Zuletzt schlugen Clemens Doppler/Alexander Horst 2014 in Cagliari mit Bronze zu. Die beiden zählen auch diesmal zu den ersten Medaillenanwärtern, sie sind als Nummer drei gesetzt. Vor Aufnahme der Partnerschaft hatte Doppler 2003 bzw. 2007 Gold mit Nik Berger bzw. Peter Gartmayer sowie 2010 Silber mit Matthias Mellitzer geholt, Horst hatte sich 2009 mit Florian Gosch Platz zwei geschnappt.

Es ist die vorletzte Woche der Olympia-Qualifikation, das hat für Doppler/Horst aber eine nur untergeordnete Bedeutung. Sie haben den 12. von 17 über das Ranking zu vergebenden Plätzen inne. Möglich wäre noch eine Verbesserung in der Olympia-Setzliste, dafür würde Österreichs Nr.-1-Paar aber erst ab einem Semifinaleinzug anschreiben. Denn es zählt das bessere der EM-Finalturniere 2015 und 2016. 2015 waren sie Klagenfurt-Fünfte.

„Der direkte Einzug ins Achtelfinale ist natürlich das erklärte Ziel“, merkte Horst an. „Aber wir dürfen niemand unterschätzen und müssen von Spiel zu Spiel denken.“ Doppler/Horst haben im Pool u.a. ein polnisches und ein russisches Duo, gegen beide ging es zuletzt öfters. Horst: „Es waren jeweils sehr enge Partien.“ Doppler: „Die EM ist sehr stark besetzt. Es gibt mindestens zehn Teams, die auch auf der World Tour gewinnen können.“

Die anderen vier österreichischen EM-Paare zählen nicht zu den ersten Medaillenanwärtern, die meisten davon haben aber das Zeug zu einer Überraschung. Für Alexander Huber/Robin Seidl sowie Stefanie Schwaiger/Barbara Hansel haben Punkte für die Olympia-Rangliste mehr Bedeutung, zum Sprung in die Quali-Plätze wird es aber nicht mehr reichen. Beide müssen auf die Chance über den Continental-Cup setzen.

Ergänzt wird das ÖVV-Aufgebot durch die in dieser Saison für ihre Verhältnisse recht stark spielenden Thomas Kunert/Christoph Dressler sowie Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig, mit Schwaiger/Hansel in einen Pool gelost. „Klar, wir sind Außenseiter in unserem Pool. Aber aus dieser Ausgangslage heraus wollen wir voll angreifen“, sagte Schützenhöfer.

Das Turnier geht ohne Qualifikation über die Bühne, die je Geschlecht 32 zugelassenen Duos spielen in jeweils acht Vierer-Gruppen um den Aufstieg. Die Pool-Sieger ziehen direkt ins Achtelfinale ein, die Zweit- und Drittplatzierten in die Zwischenrunde. Die Damen spielen die Vorrunde Mittwoch und Donnerstag, die Herren auch am Freitag. Die Endspiele sind für Sonntag angesetzt (Damen um 15.15 Uhr, Herren um 16.30 Uhr).

Herren-Favoriten sind die in den Huber/Seidl-Pool gelosten Reinder Nummerdor/Christiaan Varenhorst, an denen Doppler/Horst zuletzt in Moskau gescheitert sind. Die Niederländer haben durch eine erfolgreiche Revanche an Alison/Bruno (BRA) für die WM-Finalniederlage 2015 auch das Finale dieses Grand Slams gewonnen. Österreichs bisher letztes EM-Gold gab es 2013 in Klagenfurt durch Doris und Stefanie Schwaiger.

Titelbild: Getty