Beach-WM: Doppler/Horst wollen erneut überraschen

(APA) – Nur zwei ÖVV-Duos haben sich für die Beach-Volleyball-WM von Freitag bis Sonntag nächster Woche (7. Juli) in Hamburg qualifiziert. Zu den Favoriten zählen Clemens Doppler/Alexander Horst, Vize-Weltmeister 2017, und Robin Seidl/Philipp Waller nicht. Aber auch vor zwei Jahren war mit einer Medaille nicht zu rechnen. Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig durften noch auf ein WM-Ticket hoffen.

Die ABSTAUBER machen Doppler/Horst WM-fit

Das Wiener WM-Finale am 6. August 2017 war die Sternstunde in den Karrieren von Doppler und Horst, auch wenn sie von den Brasilianern Evandro/Andre Loyola 2:0 (21,20) besiegt wurden. Europas größte Hoffnungen beim WM-Turnier sind diesmal andere, denn im Saisonverlauf klappte es noch nicht besonders. Zwei neunte Plätze waren das beste Abschneiden auf 4*-Niveau, die erfolgreiche Titelverteidigung vor drei Wochen beim Badener 1*-Event der World Tour fettet diese Bilanz ein wenig auf.

Ein erneut gutes WM-Abschneiden wäre für die Olympia-Qualifikation enorm wertvoll, denn allmählich wird es Zeit für „fette“ Punkte. Um an die zu kommen, muss vorerst die Gruppen-Phase überstanden werden. Aus den zwölf Vierer-Pools steigen die jeweiligen Top zwei sowie die vier besten Dritten auf. Die übrigen acht Dritten spielen in Play-off-Partien die restlichen vier Aufsteiger aus. Doppler/Horst wurden in Gruppe C gelost, haben da einen interessanten Mix als Gegnerschaft.

Oleg Stojanowski/Wjatscheslaw Krasilnikow sind als 4*-Turniergewinner in Den Haag und Xiamen Medaillenkandidaten. Ein neunter Rang ist ihr schlechtestes Saisonergebnis. Horst gab sich realistisch, aber auch zuversichtlich: „Die Russen kennen wir von zahlreichen Trainingslagern und Spielen. Natürlich sind sie aktuell Favorit, aber an einem guten Tag schlagen wir auch sie.“ Zudem geht es gegen die Italiener Alex Ranghieri/Marco Caminati und die Japaner Yusuke Gottsu/Yuya Ageba.

„Wir haben alles in unserer Gruppe“, erkannte Doppler/Horst-Coach Robert Nowotny. „Medaillen-Kandidaten aus Russland, mit Ranghieri einen der stärksten Blocker der Tour – der sich aktuell aber Gott sei Dank nicht in Topform befindet – sowie zwei Japaner, die kaum auf der World Tour auftreten und sich einen Asien-Quotenplatz gesichert haben. Ich denke der Gruppenaufstieg sollte möglich sein.“

Sonst hat sich mit Robin Seidl/Philipp Waller nur noch ein ÖVV-Paar qualifiziert. Sie treffen bei ihrer gemeinsamen WM-Premiere in Gruppe H auf die italienischen Olympiazweiten Paolo Nicolai/Daniele Lupo, die Brasilianer Andre/George und Delcio Soares/Aldevino Nguvo aus Mosambik. Doppler/Horst bestreiten ihre Gruppenspiele am Freitag (16.00 Uhr), Samstag (14.00) und Montag (17.00), Seidl/Waller am Samstag (19.15), Sonntag (15.00) und dann erst am Mittwoch (12.00).

In der am Montag aktualisierten Weltrangliste sind Doppler/Horst als 16. drei Positionen vor Seidl/Waller zwar noch Österreichs bestes Paar, im Olympia-Ranking rangieren Letztere als 15. aber neun Positionen vor den routinierteren Doppler/Horst. Die Top 15 per 15. Juni 2020 holen einen Quotenplatz – maximal zwei je Land -, von den übrigen Tokio-Tickets geht eines an die Weltmeister von Hamburg.

Eine Qualifikationsschiene läuft auch wieder über den Continental-Cup. Vergangene Woche fanden diverse Turniere der ersten Runde statt. Dabei haben sich die Österreicherinnen Schützenhöfer/Plesiutschnig und Ronja Klinger/Katharina Holzer in Schinias/Griechenland mit 2:0-Siegen gegen Portugal und Kosovo sowie einem 1:2 gegen Griechenland für die für 2020 angesetzte zweite von drei Runden qualifiziert. Die Drittrundensieger lösen ein Tokio-Ticket.

Für die WM hat sich kein österreichisches Damen-Paar qualifiziert. Allerdings lagen Schützenhöfer/Plesiutschnig bis zuletzt auf einem aussichtsreichen Reserveplatz, sind daher nach Norddeutschland gereist und durften hoffen, spätestens beim Technical Meeting am (heutigen) Donnerstagabend noch in das 48er-Feld zu rutschen. In der Weltrangliste sind die beiden Steirerinnen 32., im Olympia-Qualifikationsranking 25.

Die Hamburger WM-Medaillenspiele der Damen sind am Samstag nächster Woche (13.00 bzw. 15.15) noch vor den Viertelfinalpartien der Herren angesetzt. Um die Podestplätze bei den Herren geht es am Tag darauf um 12.30 bzw. 14.00 Uhr. Gespielt wird im 13.000 Zuseher fassenden, in eine Sand-Arena umgebauten Tennis-Stadion Am Rothenbaum. Zwei weitere Beach-Courts mit Natur-Tribünen fungieren als Nebenplätze.