Bitter! Brennsteiner verpasst nach Sturz Medaille im Riesentorlauf

Stefan Brennsteiner hat die nächste österreichische Olympiamedaille bei den alpinen Skibewerben verpasst. Der Salzburger, der nach dem ersten Durchgang auf Platz zwei lag, rutschte im zweiten Lauf mit dem Innenski weg und stürzte auf Medaillenkurs liegend. Mit 15 Sekunden Rückstand kam Brennsteiner niedergeschlagen ins Ziel und beendete den Bewerb auf Rang 24. Gold ging an Topfavorit Marco Odermatt aus der Schweiz mit 0,19 Sekunden vor dem Slowenen Zan Kranjec und 1,34 Sekunden vor Mathieu Faivre aus Frankreich.

Ein Wintereinbruch in den chinesischen Bergen nordwestlich von Peking hatte zunächst für „grenzwertige“ Bedingungen im ersten RTL-Durchgang geführt. Brennsteiner meisterte die Herausforderung aber bravourös, lag bei der zweiten Zwischenzeit sogar klar vor Odermatt und letztlich als Zweiter zur Renn-Halbzeit nur 4/100 Sekunden hinter dem Topfavoriten aus der Schweiz. Dritter war der Franzose Mathieu Faivre (+0,08). Die Ausfallsquote war freilich enorm, von 89 Läufern auf der Startliste schafften es nur 54 in die Wertung.

Haaser bester Österreicher

Feller lag trotz einiger Probleme bei Halbzeit auf Platz sieben (+0,74). Haaser (17./+2,06) und Marco Schwarz (18./+2,11) hatten sich hingegen zu viel Rückstand aufgeladen, um noch in die Medaillen-Entscheidung eingreifen zu können. Haaser verbesserte sich in seinem dritten und letzten Olympia-Rennen noch auf Platz elf. Der WM-Dritte Schwarz wurde 14. und versucht nun bis zum Slalom am Mittwoch endlich den verloren gegangenen „Flow“ zu finden.

Feller hatte wegen der gefährlichen Bedingungen zunächst einige kritische Sätze parat. Er hätte sich eine Verschiebung auf Sonntag gewünscht. Der im Vorfeld von Corona und Quarantäne geplagte Tiroler ging in der Entscheidung bei Material und Fahrweise „all in“ und bezahlte das mit einem frühen Ausfall.

Die Entscheidung im zur Halbzeit knappsten Olympia-Riesentorlauf der Geschichte – die Top-Fünf lagen nur 19 Hundertstel auseinander – musste um gleich 1:15 Stunden verschoben werden, weil wegen der Pistenarbeiten auch schweres Gerät auf die Strecke beordert wurde. Insgesamt fanden die Läufer im zweiten Durchgang zwar besserer Bedingungen vor, Fehler und teils wilde Stürze blieben aber erneut nicht aus.

So leider auch Brennsteiner, der sich trotz einer soliden Fahrt auf Kurs zu Platz zwei und einer Medaille selbst auf die Ski stieg und nach dem Sturz mit großem Rückstand noch ins Ziel fuhr. Es war ein weiterer Tiefschlag für den 30-Jährigen aus Niedernsill im Oberpinzgau, der wegen mehrerer Kreuzbandrisse eine bisher sehr durchwachsene Karriere hat. Im ersten Durchgang war Brennsteiner bei der zweiten Zwischenzeit sogar noch über eine halbe Sekunde vor Odermatt gelegen.

Der Schweizer hatte da allerdings im steilen oberen Teil einen zeitraubenden Fehler gemacht. Im Finale reichte Odermatt der vier der fünf Saisonrennen im Weltcup gewonnen hat und einmal Zweiter geworden ist, die zweitschnellste Zeit für den Sieg vor Kranjec, der Laufbestzeit erzielte.

(APA)/Bild: GEPA