Bundesliga äußert sich zu News-Bericht über LASK-Vize Werner

Rund um den LASK gibt es wieder Negativ-Schlagzeilen. In einem Bericht des Magazins „News“ vom Freitag werden mutmaßliche Verstöße der Linzer bzw. dessen Vizepräsidenten Jürgen Werner gegen das Verbot des Dritteigentums an Spielerrechten (TPO-Verbot) skizziert. Der Bericht wurde dem zuständigen Senat 5 der Fußball-Bundesliga vorgelegt, der über die weitere Vorgehensweise entscheiden wird. Internationale Sachverhalte fallen in die Zuständigkeit des Weltverbandes (FIFA).

Die Bundesliga verlautete in einer Aussendung, dass ihr die beschriebenen Vorgänge bis dato nicht bekannt gewesen seien. Unterlagen würden daher auch keine vorliegen. „News“ bezog sich auf „vertrauliche Dokumente“, die dem Magazin vorliegen. Werner, der früher Spielervermittler war, später in Personalunion auch Berater und Sportvorstand des LASK und seit 2019 auf seine Rolle als Vizepräsident fokussiert ist, habe demnach diskrete Deals mit Transferrechten abgewickelt, und zwar mutmaßlich auch nach 2015 noch, als diese von der FIFA und dem Österreichischen Fußballbund (ÖFB) längst ausdrücklich untersagt waren.

„Laut einer Aufstellung aus dem Jahr 2017 und weiteren vertraulichen Urkunden aus späteren Jahren war Jürgen Werner entweder zur Gänze oder zumindest teilweise wirtschaftlicher Eigentümer der Transferrechte von mehr als 40 LASK-Spielern“, hieß es. Aus den vorliegenden Dokumenten lasse sich errechnen, dass die 2009 von Werner mit dessen Partner Manfred Schill gegründete International Football Investments GmbH (IFI) in den letzten Jahren einen Erlös von mutmaßlich mehr als vier Millionen Euro aus Transfereinnahmen an LASK-Spielern erzielt haben müsse. Erlöse, die aufgrund der klaren Vorschriften von ÖFB und FIFA eigentlich ausschließlich der LASK als Inhaber der Transferrechte erzielen hätte dürfen.

https://www.skysportaustria.at/lask-vizepraesident-werner-laut-news-in-transfer-skandal-verwickelt/

Verwirrung um Transferrechte an LASK-Spielern

Viele Kicker sollen zwar bei den Linzern gemeldet gewesen seien, inoffiziell jedoch zu 50 oder teilweise gar 100 Prozent der IFI gehört haben. Diese soll die inoffiziellen Transferrechte auch weiterverkauft haben. Der 59-jährige Werner teilte gegenüber „News“ zu den Vorwürfen in einer schriftlichen Stellungnahme mit: „Ich halte fest, dass aktuell weder ich noch irgendeine Firma wirtschaftlicher Eigentümer eines LASK-Spielers ist. Sämtliche Transferrechte aller Spieler des LASK liegen beim LASK.“

Zuletzt hatte es viel Unruhe rund um das Stadionprojekt des LASK gegeben. Vergangene Saison waren den Linzern wegen der Corona-Trainingsaffäre vier Punkte in der Tabelle abgezogen worden, weil die Mannschaft gegen die Fair-Play-Regeln verstoßen und ein gemeinsames Mannschaftstraining absolviert hatten.

Die Aussendung im Wortlaut:

Im heute erschienenen „News“ findet sich ein Bericht, der mutmaßliche Verstöße des LASK bzw. seines Vizepräsidenten Jürgen Werner gegen das TPO-Verbot (Verbot des Dritteigentums an Spielerrechten) skizziert. Die von der FIFA erlassene Bestimmung ist 2015 in Kraft getreten und war ins nationale Regelwerk zu übernehmen. Der Bericht wurde demnach dem zuständigen Senat 5 vorgelegt, der über die weitere Vorgehensweise entscheiden wird. Internationale Sachverhalte fallen in die Zuständigkeit der FIFA.

Der Österreichischen Fußball-Bundesliga sind die im Bericht beschriebenen Vorgänge bis dato nicht bekannt. Diesbezügliche Unterlagen liegen nicht vor.

(Quelle: APA/www.oefbl.at)

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