Admira träumt nach 1:1 gegen Salzburg von mehr: „Traue uns Top 3-Platz zu!“

Maria Enzersdorf/Salzburg (APA) – Fußball-Bundesliga-Meister Salzburg hat am Sonntag nur mit viel Glück einen Punkt bei der Admira geholt. Aufseiten des Titelverteidigers spielten beim 1:1 die Europacup-Strapazen wohl eine Rolle. „Es ist ein Punkt mit dem ich leben kann“, sagte Salzburg-Trainer Marco Rose daher. Den Südstädtern mangelte es an der Effizienz, sie haben nach dem starken Auftritt aber Lust auf mehr bekommen.

Die Mozartstädter legten drei Tage nach dem 2:0-Erfolg bei Konyaspor in der Europa League zwar mit einem schnellen Führungstreffer von Xaver Schlager (7.) vor, waren sonst aber sichtlich unterlegen. „Ich habe schon früh erkannt, dass es zäh für uns wird, das Europapokalspiel ein Stück weit kräftezehrend war. Es war in vielen Bereichen zu wenig“, resümierte Rose.

Die beiden Trainer im Interview nach dem Spiel

Das wussten auch die Spieler. „Man hat gemerkt, dass wir zur Zeit sehr viel unterwegs sind, vielleicht ein bisschen müde waren. So einfache Ballverluste dürfen aber nicht passieren“, schilderte Valon Berisha. Er leitete den Salzburger Treffer mit einem Schuss ein, Schlager lenkte diesen wohl noch leicht ins Tor ab, weshalb ihm der Treffer gut geschrieben wurde.

Torschütze Xaver Schlager im Interview

„Es war eine ganz schwierige Partie, wir müssen glücklich sein, mit einem Punkt davongekommen zu sein. Die Admira hat super gespielt“, lobte der Torschütze den Gegner. Wegen der Doppelbelastung jammern wollte niemand. „Wir müssen jetzt regenerieren und uns gut aufstellen für das wichtige Pokalspiel am Mittwoch. Da müssen wir es besser machen“, sagte Rose. Salzburg trifft da im Achtelfinale auswärts auf den Regionalligisten Bad Gleichenberg.

Christoph Knasmüllner im Interview

Die Admira ist im Cup nicht mehr vertreten, kann sich also in Ruhe auf das Auftaktduell der 13. Runde auswärts bei Rapid am Samstag im Allianz Stadion vorbereiten. Dabei wird auch der Torabschluss im Vordergrund stehen. Denn gegen Salzburg vergaben Sasa Kalajdzic, Lukas Grozurek und Maximilian Sax Chancen in Hülle und Fülle. So blieb der verwandelte Elfmeter von Christoph Knasmüllner (17.) der einzige Admira-Treffer.

„Wir waren wirklich dominant, hatten viele Chancen, vor allem ich. Es ist extrem schade, dass wir nicht gewonnen haben“, sagte der 20-jährige Kalajdzic. Der Jungstürmer war auch aufgrund seiner 1,95 Meter bei Kopfbällen ein ständiger Gefahrenherd. „Bei mir fehlt noch an allem etwas, ich muss hart weiterarbeiten“, gab sich der Angreifer selbstkritisch.

Sollte sich Kalajdzic im Abschluss steigern, wird die Admira noch viel Freude mit ihm haben. Das Duell mit Salzburg war erst sein siebentes Bundesligaspiel, ein Treffer ist ihm bisher gelungen. Gegen den Titelverteidiger kam er zweimal (3., 70.) einem Torerfolg sehr nahe. „Wir haben Salzburg beherrscht, hätten auch 6:2 gewinnen können“, meinte Admira-Trainer Ernst Baumeister. Die Gründe für den mangelnden Abschluss ortete er auch im mentalen Bereich. „Bei einer so jungen Mannschaft ist das auch eine Kopfsache“, betonte der 60-Jährige.

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Von der Leistung her präsentierten sich die Niederösterreicher in den letzten Wochen sehr stabil, sechsmal gab es keine Niederlage mehr, darunter drei Siege. Damir-Buric-Nachfolger Baumeister ist auch nach seinem fünften Spiel unbesiegt. „Die Entwicklung der Mannschaft ist gut, muss aber noch weitergehen“, sagte der Admira-Coach. Nach den jüngsten Vorstellungen hat er jedenfalls Lunte gerochen. „Im Endeffekt traue ich uns einen Platz unter den ersten drei zu“, verlautete Baumeister.

Gegen Rapid kommt es da zu der nächsten richtungsweisenden Partie. Die Südstädter sind mit 18 Punkten vier Zähler hinter dem drittplatzierten Rekordchampion Fünfter. „Wir haben viel Selbstvertrauen getankt in den letzten Spielen“, blickte Sax dem Auftritt in Hütteldorf gelassen entgegen.

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