Austria Wien ist gegen den LASK unter Siegzwang

Linz/Wien (APA) – Der LASK steht in der Fußball-Bundesliga vor einem selten gesehenen Husarenstück. Der Aufsteiger liegt als Tabellenvierter auf Kurs Richtung Europacup und könnte dem ersten internationalen Antreten seit 1999 am Wochenende ein großes Stück näher rücken. Bei einem Heimsieg über die sechstplatzierte Austria am Samstag in Pasching (18.30 Uhr/ live Sky) wären die Wiener deutlich distanziert.

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12 Punkte trennen die Linzer von den Violetten, sechs Runden sind noch zu spielen. Da durch Mattersburgs Out im Cup-Halbfinale nun schon Rang fünf für die Teilnahme an der Qualifikation zur Europa League reicht, scheint der LASK doppelt abgesichert. Auch auf die Admira, die bei Rapid im Einsatz ist, beträgt der Vorsprung fünf Zähler.

Oliver Glasner gab sich dennoch weiter zurückhaltend. „Es ist noch gar nichts erreicht. Natürlich kennen wir die Ausgangssituation, was in den verschiedensten Fällen passiert. Aber das hilft uns nicht am Samstag“, betonte der Chefcoach der Linzer. Mit Blick auf die Bilanz der vergangenen Runden – die den LASK als bestes Team der zweiten Saisonhälfte ausweist – war Glasner aber durchaus optimistisch. „Wenn es für die Europa League reicht, was mittlerweile nicht ganz so utopisch ist, dann ist das schon eine außergewöhnliche Leistung“, sagte er.

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Den Erfolgslauf weiterführen ist das Ziel der Athletiker. Fünf Siege in Folge sind es mittlerweile in Pasching, zuletzt unterlag auch Meister Salzburg dort mit 0:1. Beim 3:1 in St. Pölten am vergangenen Wochenende sah Glasner Verbesserungsbedarf. Gegen die Austria wolle man wieder „mit höherer Intensität und schneller Fußball spielen“. Mittelfeldspieler Peter Michorl, bei der Austria viele Jahre im Nachwuchs tätig, erklärte: „Wir müssen jetzt noch ein Scheiberl drauflegen.“

2:2 endete das erste Saisonduell mit der Austria in der TGW-Arena. Die Gäste lagen zur Pause 2:0 voran. In Wien setzte sich der LASK im Frühjahr völlig verdient mit 3:1 durch. Thorsten Fink wurde inzwischen von Thomas Letsch abgelöst. Den Deutschen kennt Glasner aufgrund der gemeinsamen Zeit bei Red Bull Salzburg. Die Violetten hätten ihren Spielstil verändert. „Sie spielen nun aggressiver, attackieren höher.“ Gleichsam hätte die Austria gegen Rapid Schwächen bei eigenen Ballverlusten gezeigt. „Man merkt, dass noch nicht alles zu 100 Prozent funktioniert. Das wollen wir ausnutzen“, so Glasner.

Bei der Austria sind Siege gefragt. Sieben Zähler beträgt der Rückstand auf die Admira. Das 0:4 gegen den Stadtrivalen brachte die Favoritner unter Zugzwang. „Wir werden in den letzten sechs Spielen eine Siegesserie brauchen, um unser großes Ziel noch zu erreichen“, sagte Vorstand Markus Kraetschmer. Letsch war klar: „Wenn wir den Europacup-Startplatz noch holen wollen, müssen wir auch einige ‚Big Points‘ machen – gegen den LASK wäre eine gute Gelegenheit dafür.“

Die Hoffnung der Austria, sich nach der schweren Derby-Niederlage mit anderem Gesicht zu präsentieren, sind die Rückkehrer. Die zuletzt gesperrten Raphael Holzhauser und Tarkan Serbest sind ebenso wieder dabei wie die wiedergenesenen Dominik Prokop, Kevin Friesenbichler und Stefan Stangl. Beim LASK war der Ex-Austrianer James Holland wegen muskulären Problemen fraglich. Dass der LASK heuer ganz vorne mitmischt, war für Letsch keine Überraschung. „Es war schon recht früh in der Saison klar, dass es sich dabei um keinen normalen Aufsteiger handelt. In puncto Laufbereitschaft sind sie sicher eine der besten Mannschaften der Liga.“