Austria siegte bei Admira ohne Glanz: „Wir haben drei Punkte, nichts anderes zählt“

Ausgerechnet Maximilian Sax hat die Wiener Austria am Samstag bei seinem Ex-Club Admira vor einer Fortsetzung der sieglosen Serie bewahrt. Der 26-Jährige untermauerte seine Anwartschaft auf einen Stammplatz im Team von Thomas Letsch mit einem Tor und Assist beim knappen 2:1-Erfolg. Der war im Rennen um einen Platz in der Bundesliga-Meisterrunde enorm wichtig und sicherte den Vorstoß auf Rang fünf.

Die Favoritner konnten Hartberg überholen und haben nur noch vier Zähler Rückstand auf den Dritten WAC, da die Kärntner beim 2:2 gegen Mattersburg eine 2:0-Führung aus der Hand gaben und zwei Punkte liegen ließen. „Es war nicht die feine Klinge, wichtig waren aber die drei Punkte und es war aus meiner Sicht ein absolut verdienter Sieg“, resümierte Letsch. Er verschaffte sich viel Luft. „Ich war davor auch nicht unentspannt, aber ich rede jetzt lieber als nach einer Niederlage und ich hoffe, dass es beim nächsten Mal wieder so ist“, sagte der Deutsche.

Spielerischen Glanz bekamen die nur 2.857 Zuschauer in der BSFZ-Arena überhaupt nicht geboten. Es gab viele Fehlpässe und kaum Torchancen auf beiden Seiten. Die Gäste hatten mehr vom Spiel und wurden dafür belohnt. Da aus dem Spiel heraus wenig Brauchbares gelang, mussten zwei Standardsituationen den Ausschlag geben. „Mir ist es völlig egal, woraus wir Tore schießen“, betonte Letsch. Da seine Truppe die geforderten drei Punkte holte, gab er ihr die Schulnote eins. Die Leistung war aber von perfekt weit entfernt. „Wir haben noch deutlich Luft nach oben“, ist sich der Austria-Trainer bewusst.

https://www.skysportaustria.at/bundesliga-at/austria-gewinnt-in-der-suedstadt-bei-admira/

Das trifft auch auf Sax zu, obwohl der Offensivspieler mit einem sehenswerten Freistoßtor (64.) und einem Eckball auf den Kopf von Kevin Friesenbichler (20.) zwei Scorerpunkte verbuchen konnte. „Ich bin körperlich noch nicht in bester Verfassung“, sagte Sax. Er kam erst zu seinem dritten Ligaeinsatz für die Austria, für die er zum ersten Mal über die volle Distanz spielte. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es bei ihm so schnell geht. Er zahlt das Vertrauen mit Leistung zurück, ich bin absolut zufrieden“, lobte Letsch den Ex-ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler.

Sax war aufgrund eines Knochenmarködems im rechten Wadenbein nach seinem Wechsel von der Admira erst vor einigen Wochen zu seinem Austria-Debüt gekommen. Nun gab es für ihn das erste persönliche Highlight im Dress der Violetten. „Unglaublich, so hätte man sich das nur erträumt“, verlautete der Mittelfeldspieler. Das Wichtigste waren aber auch für ihn die drei Punkte. „Genau diese Spiele muss man gewinnen, die dreckigen Siege sind die schönsten“, sagte Sax, der wie sein Coach die Platzverhältnisse bekrittelte.

Die Admira war an Harmlosigkeit nicht zu überbieten, immerhin gelang Pyry Soiri (55.) ein Treffer. Reiner Geyer musste auch nach seiner dritten Partie als Trainer eine Niederlage analysieren. „Wir müssen schauen, die Kopfballduelle zu gewinnen, darauf werden wir im Training noch mehr Augenmerk legen“, kündigte der Deutsche an. Den zweiten Gegentreffer nahm Goalie Andreas Leitner, der von Sax‘ sehenswertem Freistoß ins Kreuzeck überrascht wurde, „auf meine Kappe“.

„Ich habe aber auch viele Phasen bei meiner Mannschaft gesehen, die gut waren und sie werden noch mehr werden. Das Vertrauen in die Mannschaft ist da“, ist Geyer nach wie vor optimistisch. Sein Team verlor zum vierten Mal in Folge, sieben Spiele gab es keinen Sieg mehr. „Ein Erfolgserlebnis wäre dringend nötig“, betonte Kapitän Daniel Toth.