Austria will gegen LASK „den Anschluss wiederfinden“

Selbst wenn LASK-Coach Oliver Glasner mit „offenen Karten“ spielt. Die Frage um seinen möglichen Abgang zu Wolfsburg dominierte in den Tagen vor dem Auswärtsspiel bei der Wiener Austria am Sonntag (17.00 live bei Sky) die Schlagzeilen. Auch dass die Linzer zwei harte Wochen hinter sich haben, kann den „Veilchen“ nur recht sein. „Wir wollen den Anschluss wiederfinden“, betonte Austria-Coach Robert Ibertsberger.

Je drei Punkte fehlen der Austria vor dem vierten Spiel in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga auf die Plätze drei und vier, die der WAC und St. Pölten einnehmen. „Für uns ist mittlerweile jedes Spiel ein Endspiel“, stellte Abwehrchef Michael Madl klar und versicherte, das Ziel Europacup weiter fest im Blick zu haben. „Wir glauben daran.“

Bisher freilich lief es für Violett in der zweiten Saisonphase alles andere als plangemäß, immerhin gelang in der Vorwoche mit dem 1:1 beim WAC der erste Punkt im vierten Spiel unter Ibertsberger. Angesichts von gut 50 Minuten in Unterzahl durfte man damit durchaus zufrieden sein – nicht aber mit einem neuerlich unnötigen Ausschluss. „Das darf uns nicht mehr passieren, weil wir uns selbst schwächen“, meinte Madl, dessen Team bereits zum dritten Mal im Frühjahr über eine Hälfte lang in Unterzahl agieren musste.

Madl: „Darf einfach nicht passieren“

Gegen den LASK wäre das wohl fatal. „Es wird ein von Kampf geprägtes Spiel sein. Da müssen wir richtig stark in den Zweikämpfen sein, aber auch was die Disziplin betrifft“, betonte Ibertsberger. Der Salzburger gab sich optimistisch. „Wir haben auf jeden Fall die Qualität, den LASK zu schlagen. Wir müssen aber effizienter werden.“ Ob Kapitän Alexander Grünwald, der zuletzt in der Innenverteidigung sein Startelf-Comeback gab, neuerlich auf ungewohnten Posten agieren könnte, ließ der Coach offen. „Möglich. Er ist aber auch auf anderen Positionen ein Thema.“

Die aktuelle Situation beim LASK, der nach dem verlorenen Cup-Halbfinale mit der Heimniederlage gegen Salzburg wohl auch die letzte Titelchance in der Meisterschaft verspielte und zuletzt gegen St. Pölten zuhause nur ein 0:0 erreichte, sei für das Duell am Verteilerkreis kaum relevant, betonte Ibertsberger. Das gelte auch für die Sperren der LASK-Defensiv-Stammspieler Gernot Trauner und Philipp Wiesinger. „Mag sein, dass sie die Selbstverständlichkeit verloren haben“, erklärte Ibertsberger. „Aber sie sind trotzdem immer gefährlich. Das ist für mich nicht einmal ein Thema.“

Glasner wiederum betonte, den Gegner trotz dessen etwas misslicher Lage nicht zu unterschätzen. „Die Ergebnisse haben nicht ganz zu dem gepasst, was sie am Feld gezeigt haben. Gegen Salzburg waren sie in der ersten Hälfte richtig, richtig gut und auch gegen den WAC bis zum Ausschluss die bessere Mannschaft“, meinte der Oberösterreicher, dessen Truppe sich in den bisherigen Saisonbegegnungen zweimal durchsetzte (3:0/auswärts, 2:0/heim).

Da war freilich mit Thomas Letsch noch der alte Austria-Coach am Werk. „Sie versuchen nach dem Systemwechsel auf 3-4-3 mit sehr offensiven, hohen Außenverteidigern für Breite zu sorgen und haben etwa mit Maximilian Sax und Dominik Prokop zwei spielerisch starke Offensivspieler. Auch daher erwartet uns eine schwierige Aufgabe“, sagte Glasner über die Ära Ibertsberger.

Die Enttäuschungen der vergangenen zwei Wochen habe man jedenfalls gut verarbeitet. „Wir haben das sehr gut gemacht, weil die Leistungen über weite Strecken gestimmt haben“, erinnerte Glasner, dessen Truppe sich für durchwegs gute Vorstellungen schlicht nicht belohnte. Welche Auswirkung der Doppelausfall von Wiesinger und Trauner haben wird, bleibt abzuwarten. „Ich habe verschiedene Varianten im Kopf“, erklärte Glasner. „Es kann auch sein, dass wir auf Viererkette umstellen, wie schon in der letzten halben Stunde gegen St. Pölten.“