Freund sieht im Winter „keinen Handlungsbedarf“

Österreichs Fußball-Meister Red Bull Salzburg darf sich ab Winter auf einen neuen Hoffnungsträger freuen. Mit Erling Braut Haaland stößt planmäßig ein weiterer Hochkaräter zum Team. Ein anderer, der derzeit verletzte Mittelfeldmann Amadou Haidara, könnte dem Club dafür in Richtung RB Leipzig abhandenkommen. Revolutionen im Kader sind für die Übertrittszeit im Jänner aber nicht geplant.

„Wenn es keine großartigen Abgänge gibt, wird es auch keine größeren Veränderungen geben“, erklärte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. Haidara ist ein Kandidat für so einen Abgang. Der 20-Jährige aus Mali machte die Europa-League-Auswärtsreise zu Celtic Glasgow (Donnerstag, 21.00 Uhr) zwar mit, fällt aber noch mehrere Monate aus.

Einen möglichen Auslandstransfer soll seine schwere Knieverletzung nicht beeinflussen. „Es hat keine großen Auswirkungen – weder in die eine, noch in die andere Richtung“, sagte Freund. Derzeit gebe es zur Personalie keinen neuen Stand. „Was mit ihm im Winter passiert, werden wir sehen.“ Aktuell befindet sich Haidara im Aufbautraining, im Jänner sollen weitere Untersuchungen folgen.

Dann stößt mit Haaland auch Norwegens Stürmerjuwel zum Team. Der 18-Jährige hat seit Juli in 18 Pflichtspielen für Vizemeister Molde FK 14 Tore erzielt, musste aber seit Ende Oktober wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk pausieren. „Wir hoffen, dass er in der Vorbereitung bei uns einsteigen kann“, meinte Freund. Diese beginnt beim Serienmeister am 14. Jänner.

Die Vorschusslorbeeren sind groß, Salzburg will aber nicht zu schnell zu hohe Erwartungen an den 1,91-Meter-Mann stellen. Freund: „Er ist ein sehr großes Talent, und wir geben ihm sicher seine Zeit. Er ist erst 18, und es ist das erste Mal, dass er aus Norwegen weg ist. Wir sind aber davon überzeugt, dass er uns in den nächsten Jahren viel Freude bereiten wird.“

Landsmann Fredrik Gulbrandsen hat das in den vergangenen Wochen mit den entscheidenden Toren in den Europa-League-Duellen mit Leipzig (3:2/a und 1:0/h) bereits getan. Sein Vertrag läuft allerdings mit Saisonende aus. „Freddie hat vor allem in den letzten Monaten eine super Entwicklung gemacht“, kommentierte Freund. „Wir sind zufrieden mit ihm. Er weiß, was er an uns hat, wir wissen, was wir an ihm haben.“ Man stehe in ständigem Austausch mit dem Berater des 26-Jährigen.

Bei den ebenfalls 2019 auslaufenden Verträgen von Alexander Walke, Christoph Leitgeb und Reinhold Yabo sieht der Sportchef keine Eile. Für die Gespräche mit Routinier Leitgeb müsse man dessen Gesundheitszustand im Frühjahr abwarten, Ex-Kapitän Walke dürfte bleiben. „Er ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft, auch neben dem Platz“, sagte Freund über den Torhüter. „Ich denke, dass das nicht seine letzte Saison bei uns sein wird.“

Bei Mittelfeldstar Diadie Samassekou und ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer könnte das trotz bis 2021 bzw. 2022 laufender Verträge der Fall sein. Schon im Sommer lehnte Salzburg gute Angebote für das Duo ab, derzeit liegen laut Freund noch keine konkreten für den Winter vor. „Wir wissen, dass die Jungs einen interessanten Markt haben, weil sie richtig guten Fußball spielen. Unser Ziel ist aber, dass beide bei uns bleiben.“

Salzburg will mit seiner aktuellen Erfolgstruppe ins Europa-League-Sechzehntelfinale und die Titelentscheidung in der Bundesliga gehen. „Es gibt für uns keinen Handlungsbedarf. Der Kader ist sehr gut besetzt – sowohl was die Qualität, als auch was die Quantität betrifft“, betonte Freund. Zudem kehren die langzeitverletzten Defensivspieler Patrick Farkas und Jasper van der Werff zurück.

„Der Kader wird sicher nicht kleiner“, sagte der Sportchef. „Weil nicht alle zum Spielen kommen, kann es eventuell die eine oder andere Lösung mit einer Leihe geben.“ Ein Kandidat könnte ÖFB-Talent Romano Schmid (18) sein, der verletzungsbedingt seit Oktober auch beim Zweitteam FC Liefering nicht zum Einsatz gekommen ist. Freund: „Auch mit ihm werden wir sprechen, was für die nächsten sechs Monate das Beste ist.“

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