Nestor El Maestro: „Man hat deutlich verloren, da ist es besser die Fresse zu halten und nicht nach Ausreden zu suchen“

  • Jörg Siebenhandl: „Der WAC war in den entscheidenden Momenten immer vor uns“
  • Gerhard Struber: „Coole Energie, cooler Plan und ein cooles Resultat am Ende“
  • Alfred Tatar: „Das war heute für Sturm einfach eine Nummer zu groß“
  • Walter Kogler: „Heute hat Sturm Graz die Grenzen gespürt“

SK Puntigamer Sturm Graz verliert gegen RZ Pellets WAC mit 0:4. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria HD.

– 0:4 (0:3)

Schiedsrichter: Robert Schörgenhofer

(Trainer ):
…über das Spiel: „Es war die höchste Heimniederlage in meinem Leben. Fußball ist manchmal brutal. Mit 3:0 in die Halbzeit zu gehen in diesem Spiel ist ein Wahnsinn. Nach dem ganzen Geschehen, allen statistischen Parametern, ist es einfach brutal. Aber es ist eben so. Man hat deutlich verloren und ich meine, da ist es immer besser die Fresse zu halten und nicht nach Rechtfertigungen, Ausreden und so weiter zu suchen. Heute Nacht durcharbeiten, morgen auf dem Platz stehen und weiter geht’s.“

…auf die Frage, ob man beim 0:2 und 0:3 zu passiv gewesen sei: „So deutlich zu verlieren ist selten nur eine Glückssache oder eine taktische Sache. Wir leiden darunter – in meiner Zeit, aber auch davor –, dass wir nicht in der Lage sind, drei oder vier Mal in Folge zu marschieren. Ich habe keine Erklärung dafür.“

…über seine Aufgaben nun nach der Niederlage: „Unmessbare subjektive Sachen zu erklären kann man versuchen, aber wir reden viel von Leidenschaft und Willen und so weiter. Ich sehe meine Aufgaben eher anders. Also das, was ich direkt beeinflussen kann, zu richten: taktische Ausrichtung und so weiter. Da nach den Fehlern zu suchen, das zu beleuchten und zu korrigieren. Wieder Stabilität zu finden, wieder eine Wucht zu finden – also das, worauf ich direkt Einfluss habe. Dass man sich im Fußball grundsätzlich mit anderen Sachen enorm beschäftigt, ist klar, das tue ich auch. Aber wenn das so unantastbar ist, dann kann ich das schwer angreifen. Charakter und so weiter.“

…über seine Gefühlslage nach dem Spiel: „Es ist in solchen Momenten wichtig, so weit es geht zu wissen: Fußball ist eben so. Mittwoch bist du der Depp, Samstag bist du der Held – und umgekehrt. Die erste Reaktion ist halt immer ein bisschen Wut. Man fühlt sich ein bisschen verraten von dem ein oder anderen Spieler – also grundsätzlich nach solchen Leistungen. Aber es ist wichtig zusammenzuhalten. Die Jungs sind okay, charakterlich top. Und es ist auch wichtig sich daran zu erinnern, dass sie häufig auch richtig gut waren für mich. Positiv bleiben ist natürlich schwer, aber wir werden weiterarbeiten.“

…vor dem Spiel über die Internationalität in seiner Mannschaft: „Ich glaube, Sturm hatte immer schon sechs Nicht-Österreicher im Kader. Dieses Jahr spielen halt alle, das ist der Unterschied. Ich bin selbst ein bisschen herumgereist. Auf komische Weise passen die Jungs irgendwie ganz gut zusammen – also wir haben uns alle lieb, es läuft.“

…vor dem Spiel über Kiril Despodov: „Wenn man jemanden über einen längeren Zeitraum kennt und eine persönliche Beziehung aufbaut, dann ist das ein bisschen mehr als Trainer und Spieler. Kiril traue ich enorm viel zu und wenn er halt nicht immer Vollgas gibt, dann nervt er mich. Denn er hat ein wirklich richtig großes Potenzial.“

…vor dem Spiel angesprochen auf die Aufstellung und das System: „Ob drei oder zwei Innenverteidiger, der Spielgenuss für die Fans wird dadurch nicht größer oder kleiner. Es geht ja darum, mit welcher Leidenschaft oder Intensität wir heute auftreten. Das ist das wesentliche.“

…vor dem Spiel auf die Frage, ob der WAC zu diesen Mannschaften zähle, die Fußball spielen möchte: „In Österreich kaum jemand – und das ist jetzt keine Kritik oder Lob. Ich finde, sie entwickeln sich fußballerisch im Vergleich zum zweiten Spieltag. Ich weiß nicht, ob das gewollt ist oder erzwungen ist.“

():
…über das Spiel: „Ich glaube, das größte Problem war, dass wir im Kopf nicht schnell genug waren. Der WAC war in den entscheidenden Momenten immer vor uns, auch bei den Toren. Zwei Abstauber in einem Spiel sind einfach zu viel, da müssen wir rechtzeitig den Ball klären. Und genau in solchen Situationen bricht dir das das Genick, wenn du da nicht klar bist. Das hat uns einiges gekostet heute.“

…auf die Frage, ob er eine Erklärung dafür habe, warum man langsamer war: „Schwierig zu sagen. Die Cup-Partie brauchen wir nicht als Ausrede nehmen. Ich weiß, dass es ein anstrengendes Spiel war, aber so dürfen wir trotzdem nicht auftreten. Wir müssen zumindest im Kopf wach sein und dann müssen wir clever spielen, wenn wir wissen, dass wir müde sind.“

…auf die Frage, warum es mit der Konstanz nicht klappt: „Schwierig zu sagen. Wir müssen mal draufkommen, warum wir das nicht schaffen. Das müssen wir auf jeden Fall hinbringen. Denn wenn wir ganz oben mitspielen wollen, dann müssen wir einfach eine Konstante reinbringen und brauchen mehrere Siege hintereinander.“

() in einem Videobeitrag vor dem Spiel:
…über seine Integration im Team: „Ja, es ist natürlich schwierig. Überhaupt, wenn man so drauf ist wie ich. Ich spreche ja nicht gerne, bin ein ruhiger Typ und das macht es natürlich nicht einfacher. Dass mich da Mannschaft so akzeptiert, das macht mich glücklich.“

() in einem Videobeitrag vor dem Spiel:
…über seine Integration im Team: „Wenn du ein guter Spieler bist und die anderen bemerken, dass du der Mannschaft helfen kannst, dann ist alles viel einfacher. Dann unterstützen dich nämlich alle.“

…über seine persönlichen Ziele bei Sturm: „Als ich hier her gewechselt bin, habe ich mir vom ersten Moment an vorgenommen, allen zu beweisen, dass ich ein richtig guter Spieler bin. Ich bin nicht hier hergekommen, um mir zehn Monate eine schöne Zeit zu machen und das Leben zu genießen. Nein, ich will allen zeigen, was ich kann: Torschießen und dem Team helfen.“

() in einem Videobeitrag vor dem Spiel:
…über seine Integration im Team: „Für mich ist das mittlerweile kein Problem mehr, ich habe ja schon für viele Klubs gespielt. Was ich aber sagen kann: Die Kollegen hier machen es einem wirklich einfach.“

(Trainer ):
…über das Spiel: „Die Schlüsselmomente waren, dass wir einen guten Positionierungsplan hatten, auch gegen den Ball. Unser 4-2-3-1 gegen den Ball hat uns einfach klare Bezugsspieler gezeigt und die Jungs waren dadurch immer wieder auf Zugriff aus und haben diesen auch geschafft. (…) Ich denke einfach, es war ein taktisch gutes Konzept heute auf diesen Gegner und gleichzeitig konnten wir das auch mit einer unglaublichen Substanz füllen. Wir haben eine richtig gute Energie in das Spiel mitgenommen. Es konnte jeder Spieler von sich aus seinen persönlichen Aufgabenplan unglaublich umsetzen und das war am Ende auch der Schlüssel zu diesem klaren Resultat. (…) Unser Ding ist einfach gut aufgegangen – coole Energie, cooler Plan und ein cooles Resultat am Ende.“

…über die große Belastung: „Natürlich spielt es eine Rolle. Die Frage ist immer: Wie gehen wir mit dieser Mehrfachbelastung um. Und ich will das Thema nicht immer größer machen als es eh schon ist. Ich bin einfach überzeugt davon, dass unsere Jungs eine überragende Fitness haben und dass wir in der Zeit zwischen den Spielen auch die richtigen Maßnahmen setzen, um am Ende immer wieder schlagkräftig zu sein. Und dieses Spiel hat das einfach auch unter Beweis gestellt. (…) Weniger über Müdigkeit reden, vielmehr über die Chance, die diese Spiele bieten. Und meine Jungs haben das heute fulminant in die Umsetzung gebracht.“

…vor dem Spiel über die im Moment sehr hohe Belastung für seine Truppe: „Es bleibt einfach eine Herausforderung und gleichzeitig will ich auch darüber nicht jammern. Es ist einfach unsere Situation und wir werden das Beste daraus machen. Dass es nicht leicht ist, das ist klar. Aber es gibt auch nichts schöneres als heute gegen Sturm, am Donnerstag gegen Basaksehir in der Europa League und dann gegen Red Bull Salzburg zu spielen – es sind einfach coole Spiele, die auf uns warten, und ich glaube über Müdigkeit oder diese Themen zu groß zu reden, würde uns am Ende tatsächlich müde machen.“

(Sky Experte):
…über Sturm Graz: „Man ist einfach an die Grenzen gestoßen gegen einen Gegner, der seine Bissigkeit gefunden hat, der ein klares 4-Raute-2-System spielt und wo jeder Spieler weiß, was er zu tun hat. Und das war heute für Sturm einfach eine Nummer zu groß.“

(Sky Experte):
…über das Spiel: „Heute hat Sturm Graz die Grenzen gespürt. Sie sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Sie konnten sich auf das Spiel des WAC nicht einstellen. Der WAC war in allen Belangen besser und hat auch in dieser Höhe verdient gewonnen.“