Ried feiert ersten Auswärtssieg – Krise beim SKN hält an

(APA) Mit einem verdienten 3:2-(2:1)-Sieg in St. Pölten hat Ried das Kellerderby der Fußball-Bundesliga am Samstag für sich entschieden. Mit einem schnellen Doppelpack brachte Clemens Walch (3., 10.) Ried auf die Siegerstraße. Nach zwischenzeitlichem Anschlusstreffer von Andreas Dober (29.) machte Orhan Ademi den Sack zu (57.). Daniel Segovias Tor im Finish kam für St. Pölten zu spät (88.).

Ried, das den leichten Aufwärtstrend vor der Länderspielpause fortsetzte, hat mit sieben Zählern nun drei Punkte Vorsprung auf das neue Schlusslicht aus Niederösterreich und überholte auch Mattersburg (4) bzw. die Admira (6), die erst am Sonntag Salzburg empfängt. St. Pölten, das sich offensiv einfallslos und defensiv zahnlos präsentierte, kassierte bereits die fünfte Niederlage. Ried beendete seinen Auswärtsfluch, ging erstmals nach zwölf Partien in der Fremde wieder als Sieger vom Platz.

Daxbacher: „Bin einfach enttäuscht“

 

Der Beginn vor 2.573 Zuschauern in der NV-Arena gehörte in allen Belangen den Gästen, die präsenter, zweikampfstärker und vor dem Tor abgeklärter agierten. Die Belohnung, begünstigt auch durch schludrige Defensivarbeit St. Pöltens: Ein Walch-Doppelpack innerhalb von acht Minuten, der die Marschroute der Partie vorgab. Erst war Walch nach einer mittelprächtigen Abwehr von Christoph Riegler per Abstauber zur Stelle, dann hatte der Offensivmann infolge eines geblockten Schusses aus wenigen Metern erneut freie Bahn.

Die St. Pöltner fanden im Spiel nach vorne vorerst kein Rezept, erst ein einstudierter Standard brachte die Gastgeber nach einer halben Stunde wieder zurück. Der schussgewaltige Dober donnerte Segovias Freistoß volley aus 25 Metern zum Anschlusstreffer ins Rieder Tor. Die Oberösterreicher hatten nur eine Minute später zudem großes Glück, aus einem Getümmel im Fünfer nicht sofort den Ausgleich kassiert zu haben.

Das neue Selbstvertrauen schien St. Pölten auch in die zweite Hälfte mitzunehmen, die Partie wurde ruppiger. Doch die Hausherren beraubten sich nach einer Stunde einmal mehr mit fahrlässig zahnloser Verteidigung ihrer Chancen. Bei seinem Österreich-Comeback kombinierte bzw. stolperte sich der ehemalige Altacher Ademi nach einem Konter gegen drei St. Pöltner bis zur Strafraumgrenze und setzte dort einen nicht scharfen, aber platzierten Schuss zum 3:1 ins Netz.

Während Ried in der Folge das 4:1 suchte und durch Mathias Honsak auch noch eine Großchance vorfand (71.), blieb das große Aufbäumen der Elf von Karl Daxbacher aus – zumindest bis zum Finish. Da klatschte erst ein abgefälschter Ball an die Stange der Rieder (87.), die zwar in der Folge eine tolle Konterchance vorfanden, im Gegenzug aber noch den Anschlusstreffer durch den völlig allein gelassenen Segovia kassierten.