Sturm Graz schüttelt gegen Altach Frühjahrsmüdigkeit ab

Graz (APA) – Sturm Graz hat die Frühjahrsmüdigkeit in der Fußball-Bundesliga abgeschüttelt. Nach zuletzt drei Niederlagen und vier Heimschlappen in Folge kamen die Steirer am Samstag beim 3:0 vor eigenem Publikum über den SCR Altach zu ihrem ersten Sieg nach der Winterpause – und das auf überzeugende Art und Weise.

Die Genugtuung darüber war Trainer Franco Foda deutlich anzumerken. „Die Mannschaft war giftig, aggressiv und bereit, nachzulegen“, erklärte der Deutsche und hob den Zusammenhalt innerhalb des Vereins sowie die Unterstützung der Fans hervor.

Durch den Sieg kehrte bei den „Blackys“ eine gewisse Ruhe ein, nachdem erst vor wenigen Tagen ein Interview von Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl auf der Fanseite sturmnetz.at für Aufsehen gesorgt hatte. Seine darin geäußerte teilweise heftige Kritik hat offenbar die richtige Wirkung erzielt, wie Kreissl zufrieden feststellte. „Ich habe in dieser Woche sehr viel über Sturm Graz gelernt“, sagte der gebürtige Wiener.

Der Auftritt gegen Altach erfüllte Kreissl mit einem gewissen Stolz. „Ich bin demütig und dankbar für das, was wir heute abgeliefert haben. Es war ein klarer Sieg, und ich bin sehr erleichtert.“

Die Rückkehr zu alter Stärke erfolgte zur rechten Zeit, schließlich steigt in einer Woche das Heimspiel gegen Rapid, das für die Sturm-Fans seit dem Wegfall des Stadtderbys gegen den GAK das große Highlight ist. „Es war wichtig vor dem Spiel gegen Rapid, dass die Mannschaft erfahren hat, dass sie auch daheim Spiele gewinnen kann“, meinte Foda, und Torschütze Stefan Hierländer ergänzte: „Dieser Sieg war genau die richtige Motivation für das Match gegen Rapid.“

Ein Trumpf gegen die Hütteldorfer könnte aber auch Baris Atik sein. Der Winter-Neuzugang überzeugte gegen Altach nicht nur wegen seines Tores, sondern war durch seine Schnelligkeit und technische Beschlagenheit ein ständiger Unruheherd. Dabei ortete der 22-jährige Deutsch-Türke, der leihweise aus Hoffenheim kam, bei sich noch Steigerungspotenzial. „Ich appelliere an mich selbst, die 100-Prozent-Marke schnell zu erreichen, damit die Fans den wahren Baris sehen können“, erklärte Atik.

Größeren Verbesserungsbedarf als bei Atik gibt es bei den Altach-Akteuren. „Heute hat alles im negativen Sinn zusammengepasst“, ärgerte sich Stürmer Hannes Aigner. Sein Trainer Martin Scherb sprach von einem verdienten Sieg für Sturm und zeigte sich selbstkritisch. Möglicherweise habe er den falschen Matchplan gewählt, gab der Niederösterreicher zu.

Dass Sturm bis auf vier und die Austria bis auf zwei Punkte an die zweitplatzierten Altacher heranrückten, ließ Scherb aber relativ kalt. „Die Tabelle ist für uns im Moment kein Thema“, betonte der 47-Jährige.

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