Bundesliga: Dragovic schießt Schalke tiefer in die Krise

Beim 2:1-Erfolg von Bayer Leverkusen über Schalke 04 ebnete Aleksandar Dragovic seiner Mannschaft den Weg zum Erfolg.

Bayer Leverkusen hat am 16. Bundesliga-Spieltag das Duell der Enttäuschten bei Schalke 04 mit 2:1 (2:1) gewonnen und seinen öffentlich angezählten Coach Heiko Herrlich ein Stück aus der Schusslinie genommen.

Dafür wird die Lage in Gelsenkirchen immer angespannter: Nach der fünften Niederlage im achten Heimspiel ist der deutsche Vizemeister, bei denen Alessandro Schöpf bis zur 71. Minute spielte, nur noch einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt – schlechter stand Schalke zu diesem Zeitpunkt zuletzt vor 25 Jahren da.

„Da müssen wir jetzt alle zusammen durch. Leverkusen weiß selber nicht genau, warum sie die Tore gemacht haben. Wir machen zu wenig, um uns mehr Chancen zu erspielen“, sagte Bastian Oczipka bei Sky. Erleichterung herrschte dagegen bei Bayer. „Es war nicht das beste Bundesligaspiel. Aber wir haben gekämpft. Ich kann stolz auf die Mannschaft sein“, sagte Torhüter Lukas Hradecky.

Aleksandar Dragovic (27./nach Videobeweis) und Mittelstürmer Lucas Alario (35.) schossen keineswegs überzeugende Leverkusener zum Sieg, der Bayer wieder etwas näher an die Europapokalplätze heranbrachte. Der 20-jährige Haji Wright, der angesichts der Schalker Personalnot mit dem gelernten Defensivspieler Weston McKennie die Angriffsreihe bildete, verkürzte kurz vor dem Pausenpfiff (45.+1).

Schalke beschwor im letzten Heimspiel des Jahres seine Wurzeln als Bergmannsklub: Weil am Freitag die letzte Steinkohle-Zeche im Ruhrgebiet schließt, trugen die Spieler der Königsblauen die Namen verschiedener Zechen aus der Region auf der Brust. Vor dem Anpfiff sang ein Bergmann-Chor das Steigerlied, Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nahm symbolisch die letzte Grubenlampe entgegen.

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Beiden Mannschaften, die sowohl im Europacup als auch im DFB-Pokal überwintern, waren die kraftraubenden letzten Monate anzumerken. Kombinationen über mehr als drei Stationen waren eine Rarität. McKennie verschaffte sich in der 17. Minute durch eine Körpertäuschung eine gute Schussposition, schloss aber harmlos ab.

Bayer benötigte vor 61.548 Zuschauern einen kapitalen Fehlpass von Alessandro Schöpf für seine erste Torgelegenheit, Defensivspieler Dominik Kohr verzog aus bester Position überhastet (23.). Wenig später staubte Dragovic nach einem Pfostentreffer von Leon Bailey entschlossen ab. Leverkusen glänzte auch in der Folge nicht, war aber effektiver und erhöhte durch Alario noch vor der Pause. Begünstigt wurde das Tor von Schalke-Keeper Ralf Fährmann, der den zentral geschossenen Ball passieren ließ.

Mit dem Pausenpfiff brachte Wright den Schalke-Fans und Tedesco, der zum 50. Mal in der Bundesliga auf der S04-Bank saß, die Hoffnung zurück. Es war das erste (!) Schalker Tor nach einer Ecke in der gesamten Saison. Tedesco brachte kurz nach dem Seitenwechsel Steven Skrzybski für Wright, der Joker vergab in der 68. Minute die bis dato beste Chance der zweiten Spielhälfte. Fünf Minuten später scheiterte der ebenfalls eingewechselte Jewgeni Konopljanka kläglich.

(SID).

Beitragsbild: Getty Images.