Burgstaller und Schöpf schießen Leverkusen ab

Nach einem Debakel gegen Schalke 04 stolpert Bayer Leverkusen im Kampf um den Klassenerhalt dem Abgrund entgegen. Bei der peinlichen 1:4 (0:3)-Pleite gegen die Königsblauen leistete die Werkself endgültig den Offenbarungseid und muss sich vorsorglich schon mal die Termine für die Relegationsspiele in den Kalender eintragen. Bayers Vorsprung auf den Rang 16 könnte am Wochenende bedrohlich schmelzen.

Nachdem Bayer auch das vierte Heimspiel unter Tayfun Korkut nicht gewinnen konnte, ist drei Spieltage vor Saisonende sogar ein weiterer Trainerwechsel unter dem Werkskreuz nicht auszuschließen. Korkut hatte erst am 6. März Roger Schmidt beerbt, konnte in seinen acht Spielen auf der Bayer-Bank aber nur einen Sieg bei Schlusslicht Darmstadt 98 verbuchen. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler verließ schon nach dem zweiten Gegentor entsetzt seinen Tribünenplatz und eilte Richtung Kabine.

Weinzierl: „Bis zu unserer Führung war Bayer besser“

„Wir müssen das schnell vergessen, wir dürfen nicht aufgeben. Wir haben gut angefangen, aber dann in kurzer Zeit drei Dinger bekommen. Dann ist es klar, dass es schwer wird“, sagte Bayers-Nationalspieler Jonathan Tah bei Sky. Schalke-Trainer Markus Weinzierl meinte: „Wir haben die Anfangsphase nicht gut gestaltet. Bis zum Führungstreffer war Leverkusen definitiv besser.“

Vor dem Spiel war zunächst noch demonstrativ der Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft beschworen worden. „Gemeinsam kämpfen. Gemeinsam siegen“ stand auf den Aufwärm-Shirts der Gastgeber, mit dem die Bayer-Profis auf den Ernst der Lage verwiesen.

Hamann über Leverkusen: „Planlos, ideenlos“

Doch Guido Burgstaller (6., 50.) mit seine Saisontreffern sieben und acht, Weltmeister Benedikt Höwedes (10.) und Alessandro Schöpf (18.) durchkreuzten brutal die Pläne der Leverkusener, die durch Stefan Kießling (69.) lediglich zum Ehrentreffer kamen.

Leverkusen hatte furios begonnen und nach 39 Sekunden die erste Chance durch Nationalspieler Julian Brandt, der freistehend am glänzend reagierenden Schalke-Torwart Ralf Fährmann scheiterte. In der vierten Minute verfehlte der zuletzt starke Nationalspieler Kevin Volland mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp das Ziel.

Nach der 2:0-Führung der Schalker, die mit 41 Punkten zumindest mit einem Auge noch Richtung Europa League schielen dürfen, kippte die Stimmung. Die Fans quittierten den schwachen Auftritt ihrer Mannschaft frühzeitig mit Pfiffen. Denn bis auf die Anfangsminuten konnte Bayer seinen Worten keine Taten folgen lassen und wurde von Schalke über weite Strecken des Spiels regelrecht vorgeführt.

Zusätzlich geschwächt wurden die Gastgeber in der 20. Minute, als der verletzte Abwehrchef Ömer Toprak durch den lange verletzten Nationalspieler Jonathan Tah ersetzt werden musste. Schalke, das in der Abwehr auch nicht immer sicher wirkte, hätte das Resultat noch vor der Pause höherschrauben können.

Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Schalke vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena zunächst Glück, dass Karim Bellarabi in seinem 100. Bundesligaspiel für Bayer das 1:3 verpasste. Wenig später ließ Burgstaller seinen Trainer Weinzierl erneut jubeln, der im zehnten Anlauf gegen Leverkusen erstmals gewinnen konnte. In der Folge hatte Schalke noch etliche Möglichkeiten, seinen erst dritten Auswärtssieg in dieser Saison noch höher zu gestalten, ehe Kießling noch Ergebniskosmetik betrieb.

Beste Schalker in einer homogenen Mannschaft waren der wiedergenesene Leon Goretzka, Nabil Bentaleb sowie Burgstaller und Schöpf. Leverkusen lieferte durch die Bank eine katastrophale Leistung ab.

Beitragsbild: Imago

SID jz er