Fußballer des Jahres“ Alaba bricht immer neue Rekorde“

David Alabas Kür zu Österreichs „Fußballer des Jahres 2014“ ist ein weiterer Höhepunkt einer noch jungen Karriere, der keine Grenzen gesetzt scheinen. Der Bayern-Legionär bricht Rekorde am Fließband, sammelt Titel auf allerhöchstem Niveau und ist bereits im Alter von 22 Jahren in Sphären vorgedrungen, die heimischen Kickern seit Jahrzehnten verwehrt geblieben waren.

Alabas Visitenkarte kann sich sehen lassen: Er wurde viermal in Folge zum Fußballer des Jahres gewählt und ist damit gemeinsam mit Ivica Vastic Rekordhalter. In diesem und im vergangenen Jahr erhielt der Wiener in der APA-Wahl die Maximal-Punkteanzahl, was vor ihm noch niemandem gelungen war. Außerdem wurde Alaba vor knapp zwei Monaten als erster Fußballer zum zweiten Mal zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt.

Der ÖFB-Star ist Österreichs jüngster Teamspieler sowie Bayerns jüngster in einem Pflichtspiel und einem Champions-League-Match eingesetzter Kicker. Mehr Freude als diese individuellen Bestmarken bereiten Alaba aber seine Erfolge mit den Bayern. Dazu zählen das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League 2013 sowie das nationale Double in diesem Jahr. „Aber deswegen bin ich noch lange nicht satt. Ich will noch viel mehr gewinnen“, betont Alaba bei jeder Gelegenheit.

Der Österreicher schaffte vor knapp drei Jahren als Linksverteidiger den Sprung zum Stammspieler. Mittlerweile jedoch ist Alaba längst nicht mehr auf diese eine Rolle festgelegt – unter Josep Guardiola mutierte er zur Allzweckwaffe.

Egal ob Innenverteidiger, zentraler Mittelfeldspieler oder offensiver Flügel – es gibt nur wenige Positionen, die Alaba unter dem Star-Coach noch nicht gespielt hat. „Ich habe mich unter Guardiola sehr weiterentwickelt und viele neue Rollen bekommen. Früher zum Beispiel hätte ich mir nie gedacht, dass ich einmal Innenverteidiger oder auf vier Positionen in einem Match spiele“, erzählte der 22-Jährige.

Auch abgesehen von seiner Flexibilität verfügt Alaba über alle im modernen Fußball gefragten Attribute. Er ist schnell, technisch und taktisch versiert, physisch stark und beidbeinig. Zahlreiche Stars werden von Guardiola gerne einmal aus der Mannschaft rotiert, auf den Österreicher verzichtete der Katalane vor dessen Knieverletzung Anfang November kein einziges Mal in dieser Saison.

Auch die Mitspieler sind von Alaba begeistert. Für Franck Ribery ist der Österreicher „wie ein kleiner Bruder“, Arjen Robben hebt vor allem Alabas mustergültige Einstellung hervor und Xabi Alonso meinte zuletzt, seit seiner Ankunft in München im August habe ihn Alaba neben Weltmeister-Goalie Manuel Neuer von allen Bayern-Spielern am meisten beeindruckt.

Wie hoch der Stellenwert des Ex-Austrianers bei den Münchnern ist, zeigt allein schon die Reaktion des deutschen Rekordmeisters auf Gerüchte, Alaba werde von Real Madrid umworben. „David ist unverkäuflich“, erklärte Sportvorstand Matthias Sammer daraufhin.

Aus dem Nationalteam ist Alaba ohnehin schon lange nicht mehr wegzudenken. Der 35-fache Internationale (8 Tore) ist das große Aushängeschild der ÖFB-Auswahl und gleichzeitig das Symbol für deren Aufschwung in den vergangenen Jahren.

Seine Stärke bezieht der mit der Ex-Handballerin Katja Butylina liierte Kicker unter anderem aus seinem Glauben. Beim Feiern des Champions-League-Triumphs im Mai 2013 im Londoner Wembley-Stadion trug der Sieben-Tage-Adventist ein T-Shirt mit der Aufschrift „Meine Kraft liegt in Jesus“. Im Buch „Fußball-Bibel“ wird Alaba zitiert: „In jeder Minute meines Lebens steht Gott neben mir. Seine Liebe trägt mich durch den Tag.“

Ein weiterer Eckpfeiler in seinem Leben sind Alabas Eltern. „Ohne sie wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin. Was sie mir gegeben haben, kann ich ihnen niemals zurückgeben“, meinte der Wiener, der aufgrund seiner Herkunft nach dem Champions-League-Gewinn eine Fahne mit den nigerianischen, österreichischen und philippinischen Nationalfarben trug.

Alabas Vater George hatte Ende der 1990er-Jahre als Mitglied des Pop-Duos „Two in One“ zwei Top-Ten-Hits in Österreich. Mittlerweile kümmert er sich um die Management-Angelegenheiten seines auf einen Marktwert von 35 Millionen Euro taxierten Sohnes, der im Dezember 2013 seinen Vertrag in München bis 2018 verlängerte. Mutter Gina arbeitete als Krankenschwester, Davids um zwei Jahre jüngere Schwester Rose sang in der Girlband „BFF“.

– (APA, 18.12.2014) –