Harnik rettet VfB Punkt auf Schalke

Erst holten die Bosse von Schalke 04 den Macher für die Zukunft, dann verspielten die Profis eine bessere Gegenwart. Drei Stunden nach dem Ja des Aufsichtsrats zum neuen Manager Christian Heidel gaben die Königsblauen beim 1:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart eine Führung aus der Hand und verpassten den Sprung auf einen Champions-League-Platz.

Winter-Neuzugang Younes Belhanda erzielte mit seinem ersten Bundesliga-Tor das frühe 1:0 für die Gelsenkirchener (14.). Martin Harnik (74.) gelang der Ausgleich für die Schwaben, deren Siegesserie nach fünf Dreiern endete. Allerdings ist das Team von Trainer Jürgen Kramny seit acht Spielen ungeschlagen und auf dem besten Weg, sich im Mittelfeld festzusetzen.

Kramny: „Ganz gut, mal nur einen Punkt zu holen“

Heidel, der im Sommer nach 24 Jahren den FSV Mainz 05 verlassen wird, hatte sich am Morgen dem Aufsichtsrat der Schalker offiziell vorgestellt. Das Gremium folgte seinem Vorsitzenden Clemens Tönnies, der Heidel als Nachfolger für Horst Heldt auserkoren hatte, und stattete den neuen Sportvorstand mit einem Vierjahresvertrag mit angeblich zwei Millionen Euro Jahresgehalt aus. „Wir haben eine sehr gute Entscheidung getroffen“, sagte Tönnies nach der Sitzung in Werl dem SID.

Als am frühen Abend der Ball in der Arena rollte, war Heidel schon wieder in Mainz. Noch ist Heldt, dem nach fünf Jahren wegen vieler Transferflops und schlechter Trainerentscheidungen kein neuer Vertrag angeboten wurde, im Amt. Der 46-Jährige sah unkonzentrierte Schalker Anfangsminuten. Torhüter Ralf Fährmann verhinderte mit einer Glanzparade nach einem Schuss von Christian Gentner einen frühen Rückstand (6.).

Doch Schalke riss sich zusammen und kam mit der ersten gefährlichen Torszene zum 1:0: Nach einem Pass von Belhanda scheiterte Alessandro Schöpf noch an VfB-Keeper Przemyslaw Tyton, ehe der Marokkaner selbst den Ball ins Netz köpfte. Mit einem doppelten Salto feierte die Leihgabe von Dynamo Kiew den ersten Bundesliga-Treffer.

Trainer André Breitenreiter hatte Torjäger Klaas-Jan Huntelaar nach der 88-minütigen Denkpause beim 0:0 in der Europa League bei Schachtjor Donezk zurück in die Startelf geholt. Sein Debüt in der Anfangsformation gab Schöpf, der in der Winterpause für fünf Millionen Euro vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg verpflichtet worden war.

Jungstar Leroy Sané, zunächst nur auf der Bank, kam nach 22 Minuten doch ins Spiel. Der 20-Jährige ersetzte den verletzten Eric Maxim Choupo-Moting. VfB-Trainer Jürgen Kramny setzte im Vergleich zum 2:0 gegen Hertha BSC auf Daniel Didavi statt Alexandru Maxim im zentralen Mittelfeld. Auch nach dem Rückstand bestätigten die Schwaben mit schnellen geradlinigen Angriffen ihre starke Form der vergangenen Wochen. Allerdings war spätestens bei Fährmann Endstation.

Schalke, vor der Pause immer mehr in die Defensive gedrängt, meldete sich in der zweiten Hälfte vor dem Stuttgarter Tor zurück. Erst verfehlte Joel Matip mit einem Kopfball das Ziel (46.), dann scheiterte Huntelaar an Tyton (54.).

SID tl nt