Leipzig stoppt Schalkes Aufholjagd und bleibt Spitzenreiter

RB Leipzig hat die nächste Reifeprüfung in der Fußball-Bundesliga mit Bravour bestanden und seine Tabellenführung erfolgreich verteidigt. Der beste Aufsteiger der Ligageschichte setzte sich im Topspiel am Samstagabend gegen die wiedererstarkte Mannschaft von Schalke 04 mit 2:1 (1:1) durch und behauptete dank des achten Sieges in Serie seinen Drei-Punkte-Vorsprung vor Rekordmeister Bayern München.

Schalke kassierte die erste Niederlage seit dem fünften Spieltag und hat bereits 16 Punkte Rückstand auf die „Roten Bullen“.

Stürmer Timo Werner hatte die weiter ungeschlagenen Leipziger vor 42.558 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena in der 2. Minute mit einem verwandelten Elfmeter in Führung gebracht. Der Strafstoß war allerdings eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock), da Gäste-Torhüter Ralf Fährmann beim vermeintlichen Foul Werner nicht berührt hatte und Werner den Referee mit einer Schwalbe täuschte.

Fährmann: „Es ist zum Kotzen“

Die mit Leipzigs Powerfußball phasenweise überforderten Schalker kamen eine halbe Stunde später zwar zum 1:1 durch Sead Kolasinac (31.), doch der Bosnier brachte sein Team mit einem Eigentor kurz nach dem Seitenwechsel (47.) zurück auf die Verliererstraße.

Hasenhüttl: „Klar, dass es kein Elfmeter war“

 

 

Beide Trainer verzichteten im ersten Aufeinandertreffen überhaupt, das auch unter dem Motto „Projekt gegen Tradition“ stand, auf personelle Veränderungen in der Startelf.

RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte vor dem Anpfiff von der „kompletteste Aufgabe in der bisherigen Saison“ gesprochen, doch von Zurückhaltung war nichts zu sehen. RB legte wie gewohnt zu Beginn an ein Höllentempo vor.

Hasenhüttl: „Alles drin, was ein Spitzenspiel ausmacht“

Nur 19 Sekunden nach dem Anpfiff wurde den Leipzigern der zwar unberechtigte, aber mit einem Klassekonter erzwungene Strafstoß zugesprochen. In der 4. Minute hatte Yussuf Poulsen eine Doppel-Chance zur 2:0-Führung, doch zuerst parierte S04-Torhüter Fährmann glänzend, dann stand der Pfosten im Weg.

Schalke brauchte lange, um sich an den Überfall-Fußball des Gastgebers zu gewöhnen und etwas Ruhe ins Spiel zu bringen. Nach vorne fiel den Gästen kaum etwas ein. Der Spielaufbau lief meistens über die drei Innenverteidiger, die vorne jedoch kaum Anspielstationen fanden.

Weinzierl: „Kapitale Fehlentscheidung“

Erst als RB in der 23. Minute den verletzten Benno Schmitz gegen den ungelernten Rechtsverteidiger Dominik Kaiser auswechseln musste, geriet das Hasenhüttl-Team etwas mehr in Bedrängnis. Der Ausgleich durch Kolasinac aus spitzem Winkel war zwar unverdient, doch er gab den Schalkern kurzzeitig Rückenwind. Kurz vor der Halbzeit vergab Alessandro Schöpf nach einem langen Sprint das mögliche 2:1.

Höwedes: „Die Szene tut richtig weh“

Die zweite Halbzeit begann jedoch wie die erste: mit einem Blitztor für RB. Nach einem Freistoß des erneut sehr agilen Emil Forsberg köpfte Kolasinac den Ball ins eigene Tor. Danach hielt der Bundesliga-Neuling den Druck weiter hoch, die Schalker kamen oft einen Schritt zu spät. In der 88. Minute musste Schalkes Naldo auf der Linie klären.

Dankert: „Es ist eine Fehlentscheidung“

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