Leverkusen holt in Unterzahl Remis gegen Bayern

Bayern München hat die Generalprobe für das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag bei Real Madrid verpatzt. Im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen musste sich der Rekordmeister und Tabellenführer mit einem 0:0 zufriedengeben.

Die Stars von der Isar überboten sich im Auslassen glasklarer Torchancen und konnten selbst aus einer Überzahl über mehr als eine halbe Stunde kein Kapital schlagen. Am vergangenen Mittwoch hatten die Bayern in der Königsklasse gegen die Madrilenen 1:2 verloren. Bayer verkaufte sich so teuer wie möglich, konnte allerdings nicht mehr als eine Abwehrschlacht liefern. Leverkusens Tin Jedvaj (59.) sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Gleich fünf Änderungen hatte Bayern-Cheftrainer Carlo Ancelotti drei Tage nach der Heimpleite vorgenommen. Der italienische Fußballlehrer verzichtete auf Kapitän Philipp Lahm, den verletzten Jerome Boateng sowie Xabi Alonso, Arjen Robben und Franck Ribéry.
Lahm, Robben und Alonso saßen in der BayArena zumindest auf der Bank. Torjäger Robert Lewandowski fehlte aufgrund einer Gelbsperre, soll nach seiner Schulterblessur aber in Madrid wieder auflaufen.

Die Werkself zeigte gegen den Rekordchampion eine engagierte Vorstellung. Mit viel Disziplin und Kampfgeist wurden die Offensivaktionen der Bayern schon frühzeitig gestört. Vom gewohnten Kombinationsfluss der Bayern war lange Zeit nicht viel zu sehen. Die Rheinländer setzten vornehmlich auf Konterangriffe und konnten einige Male Gefahr im Bayern-Strafraum heraufbeschwören.

So in der neunten Minute, als Rafinha am Fünfmeterraum vor dem einschussbereiten Kevin Volland klärte. Auf der Gegenseite wurde Weltmeister Thomas Müller als Lewandowski-Ersatz in Mittelstürmerposition nur selten in Szene gesetzt. Der FC Bayern versuchte zwar, das Spiel über die Flügelspieler Kingsley Coman und Douglas Costa schnell zu machen, aber Bayer war in der Defensive zunächst gut sortiert und gewann zudem viele Zweikämpfe. Julian Brandt (30.) setzte aus zwölf Metern den Ball über das Tor.

Nach einer guten halben Stunde wurde der Druck der Gäste aber immer größer. Vor allem Bayers Rechtsverteidiger Roberto Hilbert wurde mehrere Male überlaufen und erwies sich als Schwachpunkt bei Leverkusen.

Die größte Chance zum 1:0 hatten die Bayern in der 33. Minute. Nach turbulenten Szenen im Strafraum rettete einmal Jedvaj mit der Brust auf Torlinie nach einem Schuss von David Alaba, wenige Augenblick später kratzte Bayer-Kapitän Ömer Toprak den Ball nach einem Kopfball von Arturo Vidal ebenfalls von der Linie.

Vier Minuten später scheiterte Coman freistehend am gut reagierenden Leverkusener Schlussmann Bernd Leno. Die Vorarbeit hatte Müller geleistet. In der 40. Minute setzte Thiago einen Kopfball nach Flanke von Juan Bernat über das Tor.

Die Bayern-Dominanz setzte sich auch im zweiten Durchgang fort. Müller (54.) und Vidal (57.) vergaben weitere gute Gelegenheiten.

Die herausragenden Kräfte hatten die Münchner in Thiago und Juan Bernat. Bei den Gastgebern gefielen Kevin Kampl und Toprak.

SID rd dk