Nach Krawall-Spiel im Februar: BVB-Boss Watzke hofft auf friedliches Spiel

In der vergangenen Saison kam es beim Gastspiel von RB Leipzig bei Borussia Dortmund im Signal Iduna Park zum Eklat. Vor dem Duell beider Teams an diesem Samstag setzen die BVB-Fans aber nicht auf Deeskalation. „Verpisst Euch!“, steht auf dem Plakat, mit dem die Ultras von Borussia Dortmund zum Fan-Protestmarsch gegen das verhasste Konstrukt RB Leipzig aufrufen. Und: „Der Fußball gehört uns!“ Hans-Joachim Watzke hofft, dass es dennoch friedlich bleibt. Die Polizei rüstet auf.

Gewalt gegen Kinder und Frauen vor dem Spiel, Hassplakate im Stadion selbst. Bilder wie am 4. Februar 2017 am Rande des Spiels Borussia Dortmund gegen RB Leipzig will keiner sehen. Die Empörung nach dieser „Schande von Dortmund“ war groß.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hatte sich in einem Statement nach dem Spiel „schockiert über diese massive Gewalt und die Beleidigungen, die dort stattgefunden haben“ gezeigt – und distanzierte sich „aufs Schärfste von jeder Form von Gewalt“.

„Wer seine Meinung nicht durch Argumente, sondern durch rohe Gewalt und plumpe Beleidigungen ausdrückt, kann und darf nicht Teil der BVB-Familie sein“, so Watzke weiter. Vor dem Spiel hatte Watzke noch selbst seine Abneigung gegen das Konstrukt RB Leipzig in einem Interview mit der Sport Bild kundgetan und gelästert, dass dort Fußball gespielt werde, „um eine Getränkedose zu performen“.

Watzke hofft auf friedlichen Protest

Für das bevorstehende Duell am Samstagabend beim bwin Topspiel (ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky) hofft der BVB-Boss, dass es dieses Mal friedlich bleibt. „Grundsätzlich glaube ich, dass alle gelernt haben aus der Situation“, so der 58-Jährige zur Funke Mediengruppe. „Insofern bin ich verhalten optimistisch, dass wir das ordentlich über die Bühne kriegen.“

Polizei rüstet auf

Die Polizei warnt potenzielle Gewalttäter jedenfalls schon im Vorfeld. „Wer Gäste anpöbeln oder angreifen will, wird uns sehr aktiv erleben“, berichtet Einsatzleiter Edzard Freyhoff. „Die Schwelle, ab der wir einschreiten, ist extrem niedrig.“

Polizeipräsident Gregor Lange kündigte an, „Fans aus Leipzig und Dortmund davor zu schützen, von Gewalttätern und Kriminellen, die den Titel Fan nicht verdienen, belästigt und angegriffen zu werden“. Straftäter würden „mit allen Mitteln und hohem Aufwand verfolgt“.

Ob das die Dortmunder Fans wirklich abschreckt, wird der Samstag zeigen. Die Ultra-Gruppierung „The Unity“ hält von Deeskalation jedenfalls wenig und ließ in einem einem gemeinsamen Aufruf mit dem Fanclub-Zusammenschluss „Südtribüne Dortmund“ verlauten:

„Dietrich Mateschitz‘ Projekt ist heute genauso abzulehnen wie damals. Wir dürfen es niemals hinnehmen, dass ein Konzern den Fußball als Werbeplattform für sein Produkt missbraucht, allen Hofierungen und Anbiederungsversuchen zum Trotz“.

Ein Ziel haben die Randalierer im Februar auf jeden Fall erreicht. Viele RB-Fans werden ihr Team in Dortmund nicht unterstützen. Von den 8000 Karten nahmen die Roten Bullen nur etwa 3000 in Anspruch.

Quelle: Sky Sport DE