Noch zwei Siege bis zur Königsklasse: Für Leipzig zählt nur die Champions League

RB Leipzig hat beim mühelosen 4:0 gegen den SC Freiburg die Teilnahme am internationalen Geschäft gesichert. Für den Rekord-Aufsteiger zählt aber nur die Champions League.

Leipzig (SID) Das Ticket für die Europa League sicherte sich RB Leipzig im Eiltempo, doch für Jubelstürme sorgte der erstmalige Einzug ins internationale Geschäft beim Rekord-Aufsteiger noch keineswegs. „Wir sind noch nicht fix in der Champions League, deswegen gibt es noch einige Aufgaben zu erledigen“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem souveränen 4:0 (2:0) gegen den SC Freiburg.

Zwei Siege aus den verbleibenden fünf Begegnungen in der Fußball-Bundesliga fehlen den ambitionierten Sachsen noch, um in der kommenden Saison in der Königsklasse dabei zu sein. „Natürlich wollen wir jetzt Zweiter bleiben“, sagte Sportdirektor Ralf Rangnick nach dem vierten Erfolg in Serie: „Wenn die Mannschaft so weitermacht, dann haben wir gute Chancen, das zu schaffen.“

Leipzig bleibt zwar weiter ärgster Verfolger von Rekordmeister Bayern München, doch mit dem Titelverteidiger beschäftigt sich bei RB derzeit niemand. Der Blick geht nach hinten. 1899 Hoffenheim hat weiterhin sieben Punkte Rückstand, Borussia Dortmund liegt acht Zähler hinter RB. „Wir haben einen tollen Vorsprung und eine tolle Ausgangsposition“, sagte Hasenhüttl: „Es ist sehr, sehr angenehm, sich in dieser Phase der Saison um solche Dinge Gedanken zu machen.“

Gegen die harmlosen Freiburger hatten die Gastgeber in keiner Phase Mühe. Yussuf Poulsen (36.) und Timo Werner (42.) sorgten bereits vor der Pause für die Entscheidung, Naby Keita (51.) erhöhte weiter – und Diego Demme (90.) sorgte bei seinem Treffer für die Szene des Tages: Der 25-Jährige verlor bei seinem Treffer einen Zahn, da ihn Gegenspieler Nicolas Höfler beim Kopfball unglücklich im Gesicht traf. „Wir haben noch etwas von dem Zahn gefunden, aber das lässt sich nicht mehr dranmachen“, sagte Hasenhüttl mit einem Grinsen: „Da muss es wahrscheinlich ein künstlicher neuer Zahn tun.“

Es blieb Leipzigs einziger kleiner Verlust an einem Tag, an dem die pfeilschnelle RB-Offensive erneut vollends überzeugte. „Wenn wir die Dinge gut machen, sieht es bei uns immer sehr einfach aus, aber so einfach war es nicht“, sagte Emil Forsberg. Der Schwede glänzte erneut als Antreiber im Mittelfeld und genialer Passgeber. „Natürlich ist es geil, dass die Europa League jetzt sicher ist, aber es gibt noch die Champions League – und da wollen wir spielen!“

Schon längst hat Rangnick mit den Personalplanungen für den internationalen Wettbewerb begonnen. „Wir wissen, was wir wollen und haben ganz konkrete Vorstellungen“, sagte der 58-Jährige: „Wenn wir international spielen, brauchen wir den einen oder anderen Spieler mehr. Wir brauchen einfach mehr Qualität in der Breite.“

Wie viele Neue kommen sollen, verriet Rangnick nicht und sagte angesprochen auf sechs mögliche Zugänge: „Ich habe noch nicht nachgezählt.“

Und Freiburg? Auch die Breisgauer haben noch gute Chancen aufs internationale Geschäft und bleiben mit 41 Punkten Sechster. „Ich mache mir jetzt keine Gedanken über den Europapokal, das ist noch so weit weg“, sagte Trainer Christian Streich jedoch: „Wenn es aber wirklich so kommen sollte, wäre es ein traumhaftes Jahr.“

Allerdings musste der 51-Jährige zugeben, dass für sein Team gegen RB rein gar nichts zu holen war: „In der Summe ist das ein hochverdienter Sieg für Leipzig.“

 

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