0:1 im Kellerduell gegen Augsburg: Hannover taumelt dem Abstieg entgegen

Miese Leistung, keine Punkte, kaum noch Hoffnung: Schlusslicht Hannover 96 taumelt nach der achten Niederlage hintereinander dem ersten Bundesliga-Abstieg seit 14 Jahren entgegen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf verlor auch das Kellerduell gegen den FC Augsburg mit 0:1 (0:1) und hat nunmehr acht Punkte Rückstand zum rettenden Ufer.

Den Treffer zum verdienten Augsburger Auswärtssieg markierte Ja-Cheol Koo bereits in der 14. Minute. Damit dürfen die Schwaben erst einmal durchpusten. Das Team von Coach Markus Weinzierl feierte drei Tage nach dem starken Auftritt im Europapokal gegen den FC Liverpool (0:0) seinen ersten Bundesliga-Dreier im Jahr 2016 und vergrößerte den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Punkte.

Zieler: „Müssen uns an die eigene Nase packen“

96-Präsident Martin Kind unterstrich unmittelbar vor der Partie die herausragende Bedeutung des Augsburg-Spiels noch einmal. „Ein Abstieg mit der teuersten Mannschaft, die wir je hatten, das passt nicht zusammen“, sagte Kind: „Es gibt keine Alternative zur Bundesliga. Wir müssen heute gewinnen.“

Die Siegpflicht schien die Roten allerdings geradezu zu lähmen. Unzählige Fehlpässe und technische Unzulänglichkeiten prägten das Spiel der Hausherren. Immer wieder lud Hannover den FCA zu Kontern ein. Und so hatte Augsburg trotz der fünf Startelf-Änderungen im Vergleich zu Donnerstag keine Mühe, Ball und Gegner zu kontrollieren.

Folgerichtig fiel die Gästeführung früh. Ungehindert spazierte Koo auf links an 96-Verteidiger Ceyhun Gülselam vorbei und schlenzte das Leder aus halblinker Position im Strafraum in die lange Ecke.

Auch in der Folge bekam Hannover kaum Zugriff. Während Schaaf, der von Klubboss Kind unter Woche trotz der vier Niederlagen unter seiner Regie eine Jobgarantie erhalten hatte, an der Seitenlinie fast permanent wild gestikulierend Anweisungen gab, kamen die Schwaben zu weiteren Chancen. Erst vergab Alfred Finnbogason per Kopf (16.), dann rettete Nationalkeeper Ron-Robert Zieler bravourös gegen Alexander Esswein (29.).

Vorne demonstrierte Hannover einmal mehr, warum es schon seit drei Spielen keinen Treffer mehr erzielt hatte. Bis auf die Fernschüsse von Gülselam (5.), Uffe Bech (18.) und Karaman (45.+1) war Marwin Hitz im Augsburger Kasten nahezu beschäftigungslos. Die 96-Fans quittierten den schwachen Auftritt ihres Teams zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert.

Auch im zweiten Abschnitt fand Hannover zunächst kein Mittel, Augsburg auch nur in Verlegenheit zu bringen. Trotz der Einwechslungen von Topscorer Hiroshi Kiyotake, der nach dreieinhalbmonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte, und Winterzugang Hugo Almeida blieben die Gastgeber in der Offensive harmlos. Ein Almeida-Kopfball nach Kiyotake-Flanke sorgte zumindest für einen Hauch von Torgefahr (66.).

SID cs cl