Bayer beendet Talfahrt: HSV-Eigentor zum Geburtstag von Bayer-Trainer Schmidt

Bayer Leverkusen hat unter gütiger Mithilfe von Unglücksrabe Albin Ekdal seine Talfahrt in der Bundesliga gestoppt und durch ein verdientes 1:0 (1:0) gegen den Hamburger SV auch die Diskussion um seinen umstrittenen Trainer Roger Schmidt vorerst beendet. Nach zuletzt vier Ligaspielen ohne Sieg sorgte Hamburgs schwedischer Mitteldspieler Ekdal mit seinem Eigentor (18.) für ein unerwartetes Geschenk zum 49. Geburtstag von Schmidt, der nach zuletzt turbulenten Tage im spannenden Kampf um einen Europacup-Platz mal wieder durchatmen konnte. In der Schlussphase der hitzigen Partie sah Bayers Tin Jedvay wegen unsportlichen Verhaltens die Gelb-Rote Karte (90.+5).

Hunt: „War mehr drin – scheiße“

Bei seinem ersten Liga-Einsatz in der Coachingzone nach seiner verbüßten Innenraumsperre für drei Spiele, aus denen Bayer nur einen Punkt geholt hatte, erlebte das Geburtstagskind von Beginn an einen couragierten Auftritt seiner Mannschaft. Im Gegensatz zum 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League beim FC Villarreal drei Tage zuvor zeigte sich Bayer stark verbessert und hatte duch Torjäger Javier „Chicharito“ Hernandez bereits nach wenigen Sekunden eine gute Möglichkeit.

Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkaufte BayArena hatten die Gäste in einer rasanten Anfangsphase aber die beste Chance. Nach einem Fehler von Jonathan Tah tauchte Artjoms Rudnevs alleine vor Bayer-Torwart Bernd Leno auf, der einen frühen Rückstand seiner Mannschaft verhinderte. Kurz darauf vergab auf der anderen Seite Kyriakos Papadopoulos die mögliche Führung für Bayer.

Brandt: „Leno hat uns den A…. gerettet“

Dann hatten die Hausherren das Glück auf ihrer Seite, als Ekdal eine Hereingabe von Julian Brandt unglücklich ins eigene Tor abfälschte. HSV-Torwart René Adler, der zwölf Jahre für Bayer spielte, war machtlos. In der 34. Minute verpasste Lewis Holtby den möglichen Ausgleich, als er aus fünf Metern das Ziel nur knapp verfehlte. Kurz vor der Pause traf auf der Gegenseite Chicharito per Kopf die Latte.

Nach dem Seitenwechsel knüpfte Bayer, das durch die Rückkehr von Abwehrchef Ömer Toprak defensiv wieder stabiler war, an seine gute Leistung an und holte sich Selbstvertrauen für das Rückspiel am Donnerstag gegen Villarreal. Kramer-Ersatz Marlon Frey verfehlte in der 52. Minute nur knapp das HSV-Tor.

Völler: „Gesamtpaket hat uns getroffen“

Auch in der Folgezeit hatte Bayer mehr vom Spiel und stellte die HSV-Defensive vor große Probleme. Doch auch Rudnevs vergab noch zwei gute Chancen für die Gäste. Der eingewechselte Stefan Kießling hatte für Bayer eine Viertelstunde vor Schluss das 2:0 auf dem Fuß.

Matchwinner Leno sieht „ne Menge Chaos“

Beste Akteure bei Bayer, das nach wie vor auf eine Menge Stammspieler wie Kevin Kampl, Weltmeister Christoph Kramer oder Lars Bender verzichten muss, waren Leno und Toprak. Beim HSV mit Ex-Bayer-Trainer Bruno Labbadia auf der Bank gefielen vor allem Cleber und Rudnevs. Der ehemalige Leverkusener Emir Spahic, der in der vergangenen Saison einen äußerst unrühmlichen Abgang aus Leverkusen hatte, nachdem er sich mit Ordnern geprügelt hatte, war aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt und ersparte sich somit wohl einige Pfiffe.

SID jz jl