1:1 in Köln: Wolfsburg und de Bruyne ganz schwach

(SID) Nicklas Bendtner hat den VfL Wolfsburg mitten im Transferchaos um Kevin de Bruyne vor einem sportlichen Rückschlag bewahrt. Der Däne sorgte beim 1:1 (0:1) des Pokalsiegers beim 1. FC Köln für den glücklichen Ausgleich in der 83. Minute. Der heftig von Manchester City umworbene de Bruyne blieb wie schon in der Vorwoche gegen Frankfurt (2:1) blass und wirkte unkonzentriert – fügte sich damit allerdings nahtlos in das schwache Spiel der restlichen Mannschaft ein.

Für die Kölner hatte Simon Zoller (30.) die Führung erzielt. Der Klub verpasste es durch den späten Ausgleich, erstmals seit zehn Jahren zum Saisonauftakt zwei Bundesliga-Siege zu feiern.

Die Gerüchte um einen sofortigen Wechsel de Bruynes auf die Insel hatten Pokalsieger Wolfsburg auch in der Woche vor dem Auswärtsspiel in Atem gehalten, sie gipfelten in einer Behauptung der Boulevardzeitung The Sun: Deutschlands Fußballer des Jahres werde schon am Samstag nach Manchester reisen.

Manager Klaus Allofs dementierte eilig, und wie erwartet betrat de Bruyne um 15.27 Uhr mit seinen Mannschaftskollegen den Rasen in Müngersdorf. „Wir sind alle recht gelassen“, sagte Allofs bei Sky: „Die Tatsache, dass Kevin in der Startformation steht, zeigt, dass die ganzen Spekulationen alle zu verfrüht sind. Es ist ein bisschen zu viel Dynamik reingekommen. Wir fahren das jetzt mal runter.“

Vor 46.000 Zuschauern fehlte den Wolfsburgern zu Beginn allerdings jegliche Dynamik. Die Kölner waren zweikampfstärker und auch gedanklich meist einen Schritt voraus, der VfL leistete sich dagegen zahlreiche unnötige Ballverluste. Auch de Bruyne passte sich nahtlos an. Ein harter Bodycheck gegen Leonardo Bittencourt (15.) und eine völlig misslungene Flanke (30.), die er unbedrängt auf die Tribüne schlug, waren die ersten auffälligen Aktionen des Belgiers.

Nur Sekunden nach diesem Fehlschuss nutzte Zoller die erste große Chance des Spiels zur Führung der Kölner. Der Drei-Millionen-Zugang der vergangenen Saison erlief eine Kopfballverlängerung von Anthony Modeste, setzte sich gegen Naldo durch und hob den Ball über VfL-Torwart Koen Casteels.

Erneut Zoller (47.) vergab für Köln nach der Pause allein vor Casteels sogar die Chance auf das 2:0. Ein Aufbäumen der Gäste war auch in dieser Phase nicht zu erkennen, im Gegenteil kam Modeste (60./70.) gleich mehrfach gefährlich zum Abschluss. Wie aus dem Nichts scheiterte Stürmer Bas Dost (65.) zwar an Timo Horn, an den Spielanteilen änderte sich jedoch wenig.

Beste Spieler einer starken Kölner Mannschaft waren Kevin Vogt und Modeste, bei Wolfsburg überzeugte Torwart Casteels und mit Abstrichen Luiz Gustavo.