Dortmund wieder auf Augenhöhe mit dem FC Bayern

(SID) Borussia Dortmund marschiert unter seinem neuen Trainer Thomas Tuchel in der Fußball-Bundesliga wieder vorneweg – auf Augenhöhe mit dem Rivalen Bayern München sowie Bayer Leverkusen. Dem BVB gelang am zweiten Spieltag ebenfalls der zweite Sieg und sogar der Sprung an die Tabellenspitze. Allerdings hätten die Westfalen bei Aufsteiger FC Ingolstadt deutlicher gewinnen können als nur mit 4:0 (0:0).

Doch nach Chancen im Überfluss war erst der Treffer von Weltmeister Matthias Ginter (55.), bezeichnenderweise ein Abwehrspieler, eine Art Dosenöffner für die Gäste, danach trafen Marco Reus per Foulelfmeter (60.), Shinji Kagawa (84.) und Pierre-Emerick Aubameyang (90.+1). Somit gewannen die Borussen unter Tuchel sämtliche bisherigen sechs Pflichtspiele.

Hasenhüttl: „Diese Qualität kannst du nicht 90 Minuten kontrollieren“

„Heute haben wir von Beginn an wenig Chancen zugelassen. Unser Manko in der jungen Spielzeit ist jedoch noch die Chancenverwertung“, sagte Dortmunds Torschütze Ginter bei Sky. „Es fühlt sich gut an, dass wir jetzt zweimal hintereinander gewonnen haben.“

Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl meinte: „Wir haben in unserer besten Phase das 0:1 bekommen. So lange wir die Kraft hatten, haben wir es einigermaßen geschafft, den Gegner vom Tor wegzuhalten. Dann mussten wir uns der Qualität beugen.“

Das Ergebnis spiegelte die Kräfteverhältnisse im mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Ingolstädter Sportpark freilich nur unzureichend wider. Tatsächlich war vor allem in der ersten Halbzeit ein Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaft zu beobachten.

Ginter: „Ausleihe war nie Thema“

Dortmund war deutlich überlegen, geriet nur wenige Male in Gefahr. Allerdings: Mit seinen Chancen ging der BVB im Gegensatz zum 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach acht Tage zuvor vor allem vor der Pause und nach dem 2:0 fahrlässig um, vergab Gelegenheiten beinahe am Fließband.

Außer Laufbereitschaft und Zweikampfhärte hatte Ingolstadt dem BVB praktisch wenig entgegenzusetzen. Wann immer die Gäste das Tempo anzogen, lief der Aufsteiger Gefahr, sich ein Tor einzufangen. Bereits nach einer halben Stunde hätten die Dortmunder angesichts guter bis sehr guter Gelegenheiten von Reus (6./28.), Pierre-Emmerick Aubameyang (15./21./22.), dem guten Ilkay Gündogan (17.) nach einem großartigen Solo und Henrik Mchitarjan (19.), der Ginter später vor dem 1:0 bediente, deutlich führen können – wenn nicht müssen.

Schmelzer: „Wollen keine Punkte liegen lassen“

Vermutlich im Gefühl der deutlichen Überlegenheit und der Annahme, die Tore würden schon noch fallen, schlichen sich bei den Dortmunder allerdings Lässigkeit und damit Ungenauigkeiten ein. Und so musste Torhüter Roman Bürki kurz nach der Pause prompt bei der ersten echten Chance der Schanzer durch Moritz Hartmann (49.) den Rückstand verhindern.

Der Führungstreffer durch den abgebrüht handelnden Ginter fiel aus Dortmunder Sicht dann gerade rechtzeitig in einer Phase, in der Ingolstadt noch einmal alle Entschlossenheit in die Waagschale warf und die Gäste etwas schwerfällig und uninspiriert wirkten. Torhüter Örjan Nyland, der von Trainer Ralph Hasenhüttl den Vorzug vor Ramazan Özcan erhalten hatte, war dabei chancenlos, verhinderte aber insgesamt eine höhe Niederlage.