„Schwierig, Mensch zu bleiben“ – Bayern-Trainer Kovac mahnt zu mehr Empathie

Die Unruhe bei Bayern München vor dem „Finale dahoam“ ist groß: Trainer Niko Kovac will um seinen Job beim Rekordmeister kämpfen und wirbt im Allgemeinen für ein besseres Miteinander.

Es geht im „Finale dahoam“ um den Meistertitel, aber auch um seine persönliche Zukunft – doch Bayern Münchens Trainer Niko Kovac will sich von „Nebensächlichkeiten“ nicht ablenken lassen. Die ganzen Diskussionen um seine Zukunft würden ihn „wirklich nicht interessieren“, betonte der 47-Jährige vor dem Herzschlagfinale um die Bundesliga-Schale am Samstag (15:30 Uhr live auf Sky) gegen seinen Ex-Klub Eintracht Frankfurt: „Ich habe eine Aufgabe. Wir können Meister werden, darauf liegt der Fokus.“

Sollte Kovac den siebten nationalen Titel in Folge – den 29. insgesamt der Bayern – jedoch verpassen, scheint eine Weiterbeschäftigung kaum vorstellbar. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, aber auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatten zuletzt ein klares Bekenntnis zum Trainer über den Sommer hinaus vermieden und so für reichlich Unruhe gesorgt.

Kovac: „Unsere Welt muss besser werden“

Kovac will aber vehement um seinen Job kämpfen. „Ich habe einen Vertrag, der geht nach dem Sommer noch zwei Jahre, den will ich auch erfüllen. Ich habe nie aufgegeben in meinem Leben. Das wird es auch nie geben.“

Er betonte, dass sein erstes Jahr in München „sehr aufschluss- und lehrreich“ gewesen sei: „Ich habe gemerkt, wie schwierig es ist, Mensch zu bleiben.“ Er sei als Mensch so erzogen worden, „dass ich so, wie ich einen behandele, auch behandelt werden möchte. Wir müssen einfach lernen, dass unsere Welt besser werden muss“, sagte der Kroate und appellierte. „Wir müssen einfach mal den Mitmenschen sehen, mehr Empathie an den Tag legen.“

Zugleich betrieb Kovac, der im Finale gegen RB Leipzig am 25. Mai auch noch die Chance auf den Pokalsieg hat, Werbung in eigener Sache. „Wir haben nach dem Düsseldorf-Spiel (3:3 im November, d.Red.) eine gute Entwicklung genommen. Es geht in die richtige Richtung. Ich gehe davon aus, dass es auch die nächste Saison so sein wird“, sagte er.

Die ganze Pressekonferenz von Niko Kovac im VIDEO

Kovac will auf Sieg spielen lassen

Noch im Winter hatte der FC Bayern neun Punkte Rückstand auf den BVB. „Da hatten wir alle gehofft, dass wir diese Chance bekommen. Jetzt haben wir sie und wollen sie nutzen. Wir sind total motiviert“, sagte Kovac, der vor seiner ersten Meisterschaft als Trainer steht.

Den Bayern reicht aufgrund der klar besseren Tordifferenz gegenüber Dortmund ein Unentschieden. Aber, so der Bayern-Coach, „wir werden 90 Minuten auf Sieg spielen, das werde ich klipp und klar vorgeben. Wir können nicht kalkulieren.“