Stranzl kritisiert Social-Media-Hype in der Bundesliga

(APA/dpa) Der Umgang mit den sozialen Medien in der Fußball-Bundesliga stört Borussia Mönchengladbachs Abwehrchef Martin Stranzl. Der 35-jährige Österreicher fehlte Borussia Mönchengladbach am Samstag in Dortmund wegen einer nach wie vor vorhandenen Sehnenreizung im Oberschenkel. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Samstag) bekrittelte er den Socia-Media-Hype.

„Da sitzt du die ganze Zeit nur noch da und starrst auf dein Display wie die anderen in der Kabine, im Bus, vor dem Spiel, nach dem Training. Spieler posten Fotos hier, texten da. Ich finde schade, wenn Fußball nur noch ein Wirtschaftsunternehmen ist, in dem man sich über Social Media persönlich vermarktet. Das eigentliche, das Fußballspielen, tritt immer mehr ins Hintertreffen“, sagte der Burgenländer der FAZ.

Auch die „Unselbstständigkeit“ junger Spieler beklagt der Abwehrroutinier. „Heute wird den Jugendlichen in den Internaten, in denen sie mit 12 oder 13 kommen, alles abgenommen. Die Wäsche wird gewaschen, das Essen steht bereit, zur Schule wirst du gebracht und abgeholt, bei Bedarf noch Hilfe bei den Hausaufgaben gestellt. Die Fähigkeiten, selbst etwas zu organisieren, wird nicht entwickelt. Das sieht man heute sehr häufig auf dem Platz“, sagte der Familienvater Stranzl. Deshalb müsse den jungen Spielern geholfen werden. „Das versuche ich. Die aktuelle Generation braucht das.“