Union-Ärger über „Geschenke“ – Trimmel: „Das war viel zu wenig“

BerlinNach Dortmund hat auch RB Leipzig seine Titelambitionen untermauert, für Neuling Union Berlin bleibt dagegen nach dem bitteren Debüt in der deutschen Bundesliga vorerst nur der letzte Tabellenplatz.

Viele Geschenke

„Man muss nur anschauen, wie viele Geschenke wir ihnen gemacht haben, dann brauchst du dich nicht wundern, wenn es am Ende 0:4 steht“, meinte Union-Trainer Urs Fischer nach dem Fehlstart.

Der Champions-League-Teilnehmer aus Leipzig zeigte am Sonntagabend im Stadion An der Alten Försterei den Klassenunterschied schonungslos auf.

„Das war klar viel zu wenig“, befand Union-Kapitän Christopher Trimmel.

„Haben gedacht, wir können Paroli bieten“

Mittelfeldmann Grischa Prömel sagte nach der „riesigen Enttäuschung“ vor 22.467 Zuschauern: „Wir haben gedacht, wir können Leipzig Paroli bieten.“ Das aber gelang den „Eisernen“ praktisch in keiner Phase.

„Wer weiß, wozu es gut ist“, sagte Prömel und versuchte, noch einen positiven Ansatz aus der misslungenen Erstliga-Premiere als 56. Bundesliga-Verein zu ziehen. „Vielleicht war es ein Dämpfer, um zu sehen, dass es in der Bundesliga anders läuft.“

Überragender Sabitzer

Die blitzschnellen Leipziger nutzten in ihrem ersten Liga-Match unter Coach Julian Nagelsmann die Defizite der Berliner gnadenlos: Die Tore von Marcel Halstenberg (16.), dem überragenden ÖFB-Legionär Marcel Sabitzer (31.), Timo Werner (42.) und Neuzugang Christopher Nkunku (69.) verdeutlichten ein Leistungsgefälle, das es in der Bundesliga in dieser Deutlichkeit nur selten zu sehen gibt.

„Nur zurückgewichen“

Der Burgenländer Trimmel nannte einen Grund für die deprimierende Niederlage: „Wir haben nicht mutig genug nach vorn verteidigt, sind nur zurückgewichen.“

Nagelsmann warnte allerdings vor voreiligen Schlüssen. „Das war der erste Spieltag. Wir müssen das bestätigen, dann haben wir eine Chance, dass wir oben mitspielen“, betonte der Ex-Hoffenheim-Coach. „Union ist noch nicht abgestiegen – und wir sind noch nicht Meister“, ergänzte der 32-Jährige.

Bundesliga-„Kostprobe“

Sein Kollege Fischer forderte von seinen Profis nun „eine schnelle Akklimatisierung“, damit nicht gleich der Anfangsschwung im Ansatz stecken bleibt: „Es liegt an uns, wie schnell wir uns in dieser neuen Liga zurechtfinden. Heute haben wir eine Kostprobe bekommen, was es heißt, in der Bundesliga zu spielen“, bemerkte der 53-jährige Schweizer.

(APA)

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