HSV kann doch 2. Liga: Erster Sieg in Sandhausen

Der Hamburger SV kann also doch 2. Liga. Nach der herben Pleite zum Saisonauftakt gegen Holstein Kiel (0:3) hat der Bundesliga-Absteiger im ersten Zweitliga-Auswärtsspiel seiner Historie einen ungefährdeten Premierensieg gefeiert. Der HSV gewann 3:0 (2:0) beim SV Sandhausen – dem Synonym für Fußball-Provinz in Deutschland.

Khaled Narey (7. und 59.) sowie Rick van Drongelen (30.) erzielten die ersten Hamburger Zweitligatore. Begünstigt wurde der HSV-Sieg von SVS-Torwart Marcel Schuhen, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Bei beiden Narey-Treffern leistete der Keeper unfreiwillig die Vorarbeit.

Schon vor dem Anpfiff wurde den Hamburgern deutlich gemacht, dass sie endgültig im Unterhaus angekommen sind. „Gestrandet in 2. Liga – Ahoi HSV“, stand auf einem Plakat, das über der Zufahrtsstraße zum Stadion am Hardtwald hing. Zahlreiche mitgereiste Fans machten Erinnerungsfotos mit dem Ortsschild im Hintergrund und freuten sich über die 5000 Liter Freibier, die ein SVS-Sponsor locker machte.

HSV-Trainer Christian Titz, der sich als gebürtiger Kurpfälzer bestens in der Region auskennt und als C-Jugendlicher sogar das SVS-Trikot trug, baute seine Startelf im Vergleich zum Kiel-Spiel nur auf zwei Positionen um. Pierre-Michel Lasogga und Neuzugang Orel Mangala vom VfB Stuttgart durften von Beginn an ran. Der zweite Neue, Leo Lacroix von AS St. Etienne, saß zunächst auf der Ersatzbank.

Dem HSV fehlten Kapitän Aaron Hunt, Stephan Ambrosius, Gideon Jung, Kyriakos Papadopoulos und Matti Steinmann. Zudem verzichtete Titz auf Albin Ekdal und Filip Kostic (beide kurz vor dem Absprung) sowie Talent Jann-Fiete Arp

Vor 14.508 Zuschauern in der ausverkauften Arena war Sandhausen zunächst gut in der Partie. Nach dem ersten Patzer von Schuhen gingen dennoch die Gäste in Führung. Narey erzielte das erste Zweitligator des HSV.

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Die Gastgeber, die ohne Tim Knipping, Nejmeddin Daghfous, Korbinian Vollmann, Karim Guede und Andrew Wooten auskommen mussten, waren nur kurz geschockt. Der Isländer Rurik Gislason, der bei der WM-Endrunde als Frauenschwarm von sich Reden gemacht hatte, vergab eine gute Möglichkeit für die Kurpfälzer (14.), die im ersten Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth verloren hatten (1:3). Auch im Anschluss blieb des SVS dran, Felix Müller konnte die nächste Chance nicht nutzen (17.).

Auf der Gegenseite war es Lasogga, der das zweite HSV-Tor auf dem Fuß hatte (24.). Danach übernahmen die Hamburger das Kommando. Nach einem Freistoß von Douglas Santos war van Drongelen mit dem Kopf zu Stelle. Kevin Behrens vergab kurz vor der Pause die Möglichkeit zum Anschlusstreffer (39.).

Nach dem Seitenwechsel passierte erst einmal nicht viel. Dann leistete sich Schuhen einen weiteren Aussetzer. Die Slapstick-Einlage des Keepers nutzte erneut Narey, der nur noch einschieben musste. Danach ließ der HSV kaum noch etwas anbrennen. SVS-Kapitän Stefan Kulovits spielte bei den Hausherren durch.

Beitragsbild: Gettyimages

(APA)