Nürnberg bleibt vorn, Duisburgs Torwart erlangt Berühmtheit

München (SID) – Ein deutscher Zweitliga-Keeper namens Mark Flekken erlangte mit einem Missgeschick Berühmtheit, „Mentalitätsmonster“ Jahn Regensburg schockte Aufstiegsaspirant Fortuna Düsseldorf, und Tabellenführer 1. FC Nürnberg konnte das nur bedingt ausnutzen: Der 24. Spieltag im Bundesliga-Unterhaus hatte hohen Unterhaltungswert und sorgte vor allem wegen der Slapstick-Einlage des Torwarts vom MSV Duisburg für Schlagzeilen über die Landesgrenzen hinaus.

Mit dem Rücken zum Spielfeld sah Flekken beim 2:1 gegen den FC Ingolstadt das drohende Unheil nicht kommen, sondern genehmigte sich in aller Ruhe einen Schluck aus der Trinkflasche. Der 24-Jährige wurde mit seiner unfreiwilligen Aktion beim Gegentreffer von Stefan Kutschke (18.) ein Hit im Internet. „Es war eine totale Schrecksekunde. Ich habe den Torjingle gehört und dachte, wir führen 2:0“, sagte Flekken.

Doch er hatte sich getäuscht. Der Treffer von Enis Hajri in der 17. Minute war zu Unrecht aberkannt worden, das Spiel lief weiter, nur Flekken bekam das nicht mit und gönnte sich eine Trinkpause. Angesichts des MSV-Sieges konnte Flekken über seinen Fauxpas aber schmunzeln. „Ich werde mich in den nächsten Wochen aber auf viel Flachs einstellen müssen“, sagte er.

Geflachst wird wohl auch über die Düsseldorfer, nur können die selbst nicht drüber lachen. 3:0 führte das Team von Trainer Friedhelm Funkel beim Aufsteiger Regensburg nach nur 15 Minuten, am Ende ging das scheinbar gewonnene Spiel mit 3:4 (3:2) verloren. „Ich muss mich schütteln, dann kapier ich vielleicht, was passiert ist“, sagte Regensburgs Torwart Philipp Pentke. Als „Mentalitätsmonster“ bezeichneten sich die Oberpfälzer nachher selbst bei Twitter.“Es ist schwer, diese Partie zu verdauen“, sagte Fortuna-Kapitän Oliver Fink ernüchtert.

Immerhin hielt sich der Schaden in Grenzen, weil Nürnberg beim VfL Bochum beim Heimdebüt von VfL-Trainer Robin Dutt nicht über ein torloses Remis hinauskam und nur einen Zähler gut machte. Auch Holstein Kiel patzte, gab beim FC St. Pauli ein 2:1 aus der Hand und verlor 2:3. Die Kiezkicker liegen nun nur noch drei Punkte hinter den drittplatzierten Störchen.

Im Abstiegskampf kassierte der 1. FC Kaiserslautern einen empfindlichen Rückschlag. Die Pfälzer unterlagen mit 1:2 (0:1) bei Erzgebirge Aue und sind abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Der Sieg des Mitkonkurrenten SpVgg Greuther Fürth mit 2:1 (1:1) gegen Eintracht Braunschweig sorgte zusätzlich für Verdruss. Das 3:2 (0:1) von Dynamo Dresden bei Arminia Bielefeld war ebenfalls denkbar ungünstig, da sich Dynamo damit von der Abstiegsregion absetzte.

Auch für Darmstadt 98 wird die Situation trotz des zu Zehnt erkämpften 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Heidenheim immer bedrohlicher. Mit nur einem Sieg aus den vergangenen 18 Spielen bleiben die Lilien Tabellenvorletzter, nunmehr vier Punkte hinter dem Relegationsplatz.

Darmstadt 98 hat sich trotz über 70-minütiger Unterzahl zumindest einen Punkt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga erkämpft. Die Hessen kamen gegen den 1. FC Heidenheim trotz der frühen Roten Karte gegen Immanuel Höhn (18.) zu einem 1:1 (0:1). Mit nur einem Sieg aus den vergangenen 18 Spielen bleiben die Lilien allerdings Tabellenvorletzter, nunmehr vier Punkte hinter dem Relegationsplatz.

Kevin Kraus (7.) hatte die Gäste in Führung geschossen, Joevin Jones (60.) gelang der Ausgleich für die Darmstädter. „Wir haben uns in die Partie richtig reingebissen. Man hat nicht gesehen, dass wir ein Mann weniger waren“, sagte 98-Coach Dirk Schuster bei Sky. Während sein Team nun zumindest die fünfte Niederlage in Serie verhinderte, verabschiedet sich Heidenheim als Tabellenelfter vorerst aus dem großen Kreis der Anwärter auf Relegationsplatz drei.

Darmstadt enttäuschte in Halbzeit eins einmal mehr vor allem spielerisch, hatte es nach Höhns Trikotzupfer und dem damit verbundenen Feldverweis allerdings auch schwer. Echte Torchancen hatte lediglich Heidenheim, doch Arne Feick per Freistoß (19.) und Mathias Wittek (42.) scheiterten knapp.

Nach der Pause intensivierten die Gastgeber ihre Offensivbemühungen und wurden durch den Kopfballtreffer von Jones prompt belohnt. In der Schlussphase erhöhten die Gäste den Druck, konnten ihre Großchancen durch Marc Schnatterer (86.) und Maximilian Thiel (88.) aber nicht nutzen.

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