Die Fohlen schlagen Schalke

SID – Mit der zweiten Pleite innerhalb von 75 Stunden gegen Borussia Mönchengladbach ist Schalke 04 in die erste sportliche Krise geschlittert. Drei Tage nach dem 1:3 in der Bundesliga mit dem brutalen Foul von Johannes Geis verloren die Königsblauen auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals 0:2 (0:1) – diesmal nach einem kapitalen Ausrutscher von Joel Matip.

Der sonst so zuverlässige Abwehrspieler schenkte den Gladbachern mit einem verunglückten Rückpass den Führungstreffer durch Lars Stindl (42.). Zudem verursachte Ersatztorwart Michael Gspurning völlig unnötig einen Foulelfmeter, den Thorgan Hazard verwandelte (53.).

Sommer: „Schubert ist ein guter Typ“

 

Dank tatkräftiger Schalker Mithilfe setzten die Fohlen ihren beeindruckenden Aufschwung unter Interimstrainer André Schubert fort und gewannen nach fünf Bundesligasiegen in Folge mit ihm erstmals auch in einem anderen Wettbewerb. Bei den Gelsenkirchenern, vom Manager-Theater um Horst Heldt und dessen Wunschnachfolger Christian Heidel offenbar aus dem Tritt gebracht, geht es in die andere Richtung: Nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Pflichtspielen droht der starke Saisonauftakt mit dem besten Bundesligastart seit 44 Jahren zu verpuffen – zumal in den nächsten Wochen die Gegner Borussia Dortmund, Bayern München und Bayer Leverkusen heißen.

Breitenreiter: „Sind bestraft worden“

Bis Matip ausrutschte, hatte Schalke eigentlich alles im Griff. Anders als am Sonntag, als sie die erste Hälfte verschlafen hatten, begannen die Königsblauen mit viel Offensivschwung und hätten zu diesem Zeitpunkt deutlich führen können.

Allein Klaas-Jan Huntelaar hatte zweimal innerhalb weniger Sekunden die Chance zum 1:0: Erst scheiterte der Niederländer völlig frei an Gladbachs Torhüter Yann Sommer (28.), dann landete sein Kopfball am Pfosten (29.). Auch Franco Di Santo überwand den Keeper aus ähnlich aussichtsreicher Position nicht (34.).

Auf der anderen Seite wurde der ehemalige österreichische Nationaltorwart Gspurning, der für den erkrankten Ralf Fährmann (Magen-Darm-Infekt) zwischen die Pfosten musste, bis zum 0:1 nur durch Rückpässe seiner Vorderleute beschäftigt. Dann rutschte Matip aus und gab dem Spiel eine ganz andere Wendung. Kurz nach der Pause ging Gspurning viel zu ungestüm gegen Stindl zur Sache, obwohl der Ball schon weit weg war.

Nach dem ersten Duell, das vom rüden Geis-Foul gegen André Hahn überschattet wurde, standen sich beide Teams mit mehreren Veränderungen erneut gegenüber. Nicht nur der für fünf Spiele gesperrte Geis und der verletzte Hahn fehlten. Insgesamt sieben Spieler tauschten die Trainer aus.

Schalke-Coach André Breitenreiter bot überraschend Sead Kolasinac als Geis-Ersatz auf der Sechs auf, Gspurning, eigentlich für die Regionalliga verpflichtet, stand für Fährmann im Tor. Die zuvor angeschlagenen Leon Goretzka und Huntelaar kehrten in die Startelf zurück.

André Schubert musste den erkrankten Raffael (grippaler Infekt) durch Josip Drmic ersetzen. Zudem kamen Harvard Nordtveit und Hazard ins Team.