Lasogga schießt HSV ins Pokal-Halbfinale

Der Hamburger SV ist dank „Doppelpacker“ Pierre-Michel Lasogga erstmals seit zehn Jahren wieder in das Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. Das Team von Trainer Hannes Wolf setzte sich im Zweitliga-Duell beim SC Paderborn verdient mit 2:0 (0:0) durch und darf weiter vom vierten Pokalgewinn der Vereinshistorie träumen.

15 Jahre nach dem Skandalspiel an gleicher Stelle sorgte der starke Lasogga mit seinem Pokaltreffern Nummer fünf und sechs (54./68.) für die Entscheidung. Die Rothosen stehen damit zum 15. Mal in ihrer Vereinsgeschichte im Halbfinale.

Vor der Partie hatte der ehemalige HSV-Angreifer Ivica Olic, mit sechs Treffern in der Pokalsaison 2008/2009 Hamburgs erfolgreichster Schütze, in der Bild gefordert, Lasogga solle sich seinen „Pokal-Rekord schnappen“ – mit Erfolg.

Nach 19 Minuten kamen die Gäste zu ihrer ersten gefährlichen Torchance: Einen von Bakery Jatta erkämpften Ball setzte Orel Mangala aus spitzem Winkel knapp neben das Tor von Paderborn-Schlussmann Leopold Zingerle.

Lasogga: „Wir haben das überragend gemacht“

Paderborn zeigte sich von Beginn an konterstark und brachte vor allem David Bates und Gotoku Sakai in der neuformierten HSV-Abwehr in Bedrängnis. Abwehrchef Kyriakos Papadopoulos gab nach 325 Tagen sein Comeback nach einer schweren Knieverletzung.

Der von einem Magen-Darm-Virus geplagte HSV-Trainer Wolf betonte vor der Partie, wie wichtig der 27-jährige Grieche mit seiner Mentalität und Körpersprache für das Spiel der Hanseaten sei.

In der 39 Minute kamen die Gäste durch Sven Michel zu ihrer größten Chance, doch einen Kopfball aus nächster Nähe konnte HSV-Schlussmann Julian Pollersbeck zur Seite fausten.

Wolf über Halbzeit-Ansprache: „Habe Leistung eingefordert“

Der HSV und Paderborn begegneten sich zum dritten Mal im DFB-Pokal. Im letzten Duell 2004, damals noch im Hermann-Löns-Stadion, manipulierte der damalige Schiedsrichter Robert Hoyzer die Partie, in der sich der damalige Regionalligist Paderborn nach einem 0:2-Rückstand noch mit 4:2 gegen den Bundesligisten aus Hamburg durchgesetzt hatte.

Die Entscheidung beim Wiedersehen fiel nach der Pause. Nach einem Eckball überwand Lasogga Paderborn-Schlussmann Zingerle per Kopf, 14 Minuten später egalisierte er Olics Rekord und sorgte mit einem Flachschuss im Strafraum zudem dafür, dass die Hamburger nach der bitteren Halbfinalniederlage gegen Werder Bremen vor zehn Jahren erstmals seit dem letzten Pokalerfolg 1987 wieder ins Endspiel nach Berlin einziehen können.

(SID)

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