Leverkusen blamiert sich ohne Trainer Schmidt auch im DFB-Pokal

Blamage ohne Roger Schmidt: Bayer Leverkusen hat sich im DFB-Pokal in Abwesenheit seines gesperrten Trainers lächerlich gemacht. Der Champions-League-Teilnehmer schied trotz Überzahl und zweimaliger Führung beim Drittliga-Aufsteiger Sportfreunde Lotte in der zweiten Runde mit 3:4 im Elfmeterschießen aus. Nach 120 Minuten hatte es 2:2 gestanden. Schmidt verfolgte die Peinlichkeit auf einem Tablet im Mannschaftsbus vor dem Stadion.

 

 

Charles Aranguiz, Kevin Volland und Julian Baumgartlinger verschossen ihre Elfmeter. Dank zweier Tore (25./95.) von Volland schien der Favorit mit Co-Trainer Markus Krösche auf der Bank in der Verlängerung auf einem guten Weg zu sein. Doch Kevin Freiberger (105.+1) schlug für Lotte zurück. Ein Eigentor von Roberto Hilbert (47.) zum 1:1 hatte die Gastgeber, bei denen Tim Wendel (78.) die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels sah, wieder von einer Sensation träumen lassen.

 

Schmidt hatte in Lotte, in der ersten Runde bereits Bezwinger von Werder Bremen, unter anderem auf Nationaltorwart Bernd Leno, Julian Brandt und Benjamin Henrichs verzichtet. Zudem fehlten die angeschlagenen Lars Bender, Hakan Calhanoglu und Ömer Toprak. Dies konnte aber keine Entschuldigung für die über weite Strecken katastrophale Vorstellung der Leverkusener sein.

Im Tor gab Neuzugang Ramazan Özcan sein Pflichtspieldebüt für die Werkself. Der ehemalige Ingolstädter wurde im ersten Durchgang zweimal durch den früheren Leverkusener Jugendspieler Andre Dej (8.) und Freiberger (17.) geprüft, ehe Bayer seinen ersten guten Angriff zur Führung nutzte.

Volland gelang nach einem feinen Pass von Stefan Kießling sein erster Pflichtspieltreffer für Bayer. Nach seiner Roten Karte beim 0:3 gegen seinen Ex-Klub 1899 Hoffenheim am vergangenen Samstag ist der Nationalspieler für die kommenden beiden Ligaspiele gesperrt. Der frühere Bayer-Keeper Benedikt Fernandez war beim 0:1 machtlos.

Glück hatte die Werkself, dass ein Treffer von Matthias Rahn wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung in der 30. Minute nicht anerkannt wurde. Die TV-Bilder bewiesen, dass das Tor regulär war. Lotte ließ sich von der Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Gespanns um Routinier Wolfgang Stark (Landshut) aber nicht irritieren und brachte Bayer auch danach ein ums andere Mal in Schwierigkeiten.

Vor allem nach dem Seitenwechsel machte der Underdog vor 8763 Zuschauern dem Favoriten das Leben schwer und hatte deutlich mehr vom Spiel. Leverkusen fand kaum noch statt und hatte lediglich noch eine gute Möglichkeit durch Kießling. Öczan verhinderte auf der anderen Seite gegen Freiberger (71.) die mögliche Führung der Hausherren. Auch in der Verlängerung steckte Lotte nicht auf.

Beste Akteure bei Lotte waren Kapitän Gerrit Nauber und Alexander Langlitz. Bei Bayer überzeugten lediglich Kevin Kampl und Jonathan Tah.

SID nt

Beitragsbild: Imago