Djokovic gegen Federer: Diese Faktoren entscheiden

Nach dem Klassiker ist vor dem Klassiker. Nach „Fedal 40“ kommt nun der „Djokerer 48“. Novak Djokovic und Roger Federer treffen sich im Wimbledon-Finale (heute ab 14:45 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport 1 HD) zum nächsten Duell der Giganten. Sky Kommentator Paul Häuser analysiert die entscheidenden Faktoren.

Die Aura:

Roger Federer spielt in seinem Wohnzimmer, dem Centre Court von Wimbledon. Am Mittwoch hat der Schweizer mit seinem Sieg gegen Kei Nishikori seinen 100. Sieg an der Church Road gefeiert. Natürlich Rekord! Nun kam auch noch Nummer 101 hinterher mit einer Gala-Vorstellung gegen seinen Dauerrivalen Rafael Nadal. Novak Djokovic ist die Nummer eins und hat auch die Ausstrahlung alles zurückzubringen und sich kaum Fehler zu leisten. Aber Federer ist der Rasenkönig.

Vorteil: Federer

Das Publikum:

Djokovic erwartet ein Auswärtsspiel. Federer ist mehr als nur der Publikumsliebling, er ist vor allem in Wimbledon mit seinen acht Titeln der G.O.A.T. (Greatest of All Time). Fast alle Zuschauer wünschen sich Titel Nummer neun für den Maestro. Das Publikum wird versuchen, Federer zum Sieg zu tragen. Dazu ist Djokovic ein Spieler, der sich doch sehr nach der Liebe der Fans sehnt und in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten damit hatte, nicht so beliebt zu sein wie seine großen Rivalen Federer und Nadal.

Klarer Vorteil: Federer

Der Aufschlag:

Federer gilt als einer der besten Aufschläger der Tennishistorie, vor allem aufgrund seiner Variationsmöglichkeiten. Aber Djokovic hat sich in den letzten Jahren nochmal enorm beim Service gesteigert. Der „Djoker“ ist mittlerweile nicht nur der König der langen Ballwechsel, sondern liefert auch Bestwerte für die kurzen Punkte. Aber Federer hat gegen Nadal wieder einmal bewiesen, wie gut er sich auch unter Druck auf seinen Aufschlag verlassen kann.

Leichter Vorteil: Federer

Der Return:

Federer gilt als der beste Offensivspieler, der Meister des Returns ist aber Djokovic. Der „Djoker“ kann den eigenen Court abriegeln und bringt Aufschläge zurück, die bei den meisten anderen Spielern sichere Punkte durch Asse oder Service-Winner wären. Djokovic hat das Returnspiel auf ein neues Level gehoben.

Klarer Vorteil: Djokovic

Der Slice:

Der Slice ist Trumpf auf Rasen. Und natürlich beherrscht der Rasenkönig diesen Schlag wie kein Zweiter. Federer hat gegen Nadal auch immer wieder seinen fantastischen Slice eingesetzt und damit großen Erfolg gehabt. Mit diesem Slice kann sich Federer auch Djokovic vom Leib halten.

Vorteil: Federer

Zehn packende Minuten: Die XXL-Highlights zu Federer vs: Nadal

Der Rasen:

Federer hat gegen Nadal gezeigt, wie brillant offensiv er auf diesem Rasen agieren kann. Aber die Bälle fliegen einen Tick langsamer als in den vergangenen Jahren und das kommt dem Counterpuncher Djokovic deutlich mehr gelegen als dem Offensivkünstler Federer. Für den Schweizer wird es so noch schwieriger, durch die fantastische Verteidigung von Djokovic durchzuschlagen.

Vorteil: Djokovic

Die Fitness:

Djokovic ist fünf Jahre jünger und gilt als einer der fittesten Spieler auf der Tour. Federer musste im Halbfinale Nadal aus dem Weg räumen. Das waren zwar „nur“ vier Sätze, aber es war Nadal und hat sicherlich mehr Kraft gekostet als Djokovics Sieg gegen Roberto Bautista Agut.

Vorteil: Djokovic

Autor: Paul Häuser

Bild: Getty Images