Doppler/Horst – WM-Silber Krönung einer Erfolgsgeschichte

Wien (APA) – WM-Silber in Wien für Clemens Doppler/Alexander Horst ist die Krönung einer Erfolgsgeschichte, an der viele Jahre gearbeitet wurde. Die beiden spielen ihre bereits sechste gemeinsame Saison, im dem mit häufigen Partnerwechseln versehenen Beach-Volleyball eher eine Seltenheit. Doch nach Olympia-Rang neun 2016 haben sich /Horst entschieden, die Heim-WM noch gemeinsam in Angriff zu nehmen.

Doppler spielt seine schon 20. Saison auf der World Tour, Horst hat da vor 14 Jahren erstmals aufgeschlagen. Beide haben sich ihr Rüstzeug an Pritschen, Baggern und Schlagen in der Halle geholt, beide haben im Wiener Budocenter beim damaligen Serienmeister hotVolleys gespielt. Als Bayernwerk schaffte es der Club mit dem 17-jährigen Horst 2000 zu Rang vier im Final Four der Champions League. Knapp zwei Monate danach kam Doppler von Enns nach Wien.

Doppler spielte parallel zu seinen Beach-Aktivitäten noch bis 2002 im Hallen-Nationalteam, Horst bis 2004. Danach aber erhielt Outdoor vor Indoor absolute Priorität. Dopplers Beach-Partner waren Helmut Hirner (bis 1999), Dietmar Maderböck (2001), Nik Berger (2002 bis 2005), Peter Gartmayer (2006 bis 2008) und Matthias Mellitzer (2009 bis 2011). An Horsts Seite standen Sebastian Göttlinger (2004 bis 2006), Florian Gosch (2006 bis 2010) und Daniel Müllner (2011).

Alexander Horst ist Spieler des Turniers

Schon in dieser Zeit waren Doppler und Horst alles andere als unerfolgreich. Der heute 36-jährige Doppler holte 2003 mit Berger und 2007 mit Gartmayer EM-Gold, der 34-jährige Horst 2009 mit Gosch EM-Silber. Das wertvollste Ergebnis auf Olympia-Ebene landeten Gosch/Horst 2008 in Peking mit dem Viertelfinale bzw. als Fünfte. Bei Weltmeisterschaften erreichte Doppler dreimal ein Achtelfinale, Horst einmal.

Dieses eine Mal standen sie 2013 bereits Seite an Seite, ein Jahr darauf folgte EM-Bronze. Doppler/Horst entwickelten sich im Lauf der Jahre zur erfolgreichsten rot-weiß-roten Equipe. Dieser dritte EM-Platz glückte nur zehn Monate, nachdem Doppler seinen dritten Kreuzbandriss erlitten hatte. Der erste war in Marseille 2004 passiert, der Welser verpasste so die Spiele in Athen. Doppler kam aber zurück und ist nun wie Horst dreifacher Olympia-Teilnehmer.

Nach London 2012 hatten es Doppler/Horst trotz erst kurzem Zusammenspiel geschafft, nämlich über den Continental Cup. Nach Platz 19 auf der Guards Parade im Zentrum der britischen Hauptstadt bzw. einem nur knapp verpassten Aufstieg in die K.o.-Phase – 2008 hatte Doppler mit Gartmayer das Olympia-Achtelfinale erreicht – ging es Richtung Rio 2016. In der Heimat des Beach-Volleyballs sollte es mit dem großen Coup klappen.

An ihrer Seite ist stets Robert Nowotny, der Coach. Er führte sie an der Copacabana u.a. zum Sieg über Alison/Bruno, die Weltmeister von Den Haag 2015. Die Brasilianer wurden dennoch Olympiasieger, für die Österreicher war im Achtelfinale Endstation. Nach der Saison folgten Spekulationen über neue ÖVV-Team-Kombinationen, alles hing von Doppler/Horst ab. Die in Rio bekanntgegebene Ausrichtung der WM 2017 erleichterte schließlich die Entscheidung.

Neu geordnet wurde aber die Struktur im österreichischen Beach-Bereich. Ein Nationalteam wurde gebildet, bei den Herren vier Teams, Hauptstützpunkt Wien. Doppler/Horst sind da die Zugpferde, als solche gingen sie auch ins WM-Turnier. Der Druck lag auf ihnen. Während der Saison war es nicht immer ganz rund gelaufen, doch wurde versichert, der Weg in Richtung WM stimme. Dass das kein Zweckoptimismus war, haben Doppler/Horst nun eindrucksvoll bewiesen.