Dost führt Wolfsburg im Jubiläumsspiel zum Sieg

(SID) – Die Zuschauer spendeten dem Serien-Torschützen Bas Dost bei seiner Auswechslung stehend Beifall, Trainer Dieter Hecking schloss den Matchwinner kurz in die Arme. Dank des niederländischen Torjägers hat der VfL Wolfsburg sein Jubiläumsspiel in der Fußball-Bundesliga mit 2:1 (1:1) gegen Hertha BSC gewonnen und steuert fast schon uneinholbar Richtung Champions League.

Während alle direkten Konkurrenten im Kampf um die Königsklasse am 22. Spieltag patzten, traf Dost erneut im Doppelpack (10. und 74.) und bescherte den seit 17 Heimspielen ungeschlagenen Wölfen im 600. Bundesligaspiel ihrer Klubgeschichte einen richtungweisenden Erfolg.

„Wenn man einen Lauf hat, dann steht man immer richtig und erzielt Tore am Fließband“, sagte VfL-Manager Klaus Allofs nach dem Arbeitssieg über Dost bei Sky und stellte angesichts von zwölf Punkten Vorsprung auf Rang vier mit Blick auf die Champions-League-Qualifikation fest: „Das war ein wichtiger Schritt.“

Dost schraubte seine Torquote auf elf Treffer in sechs Pflichtspielen in der Rückrunde. Bei seinem Siegtor reagierte er nach einem Pfostenschuss von Luiz Gustavo schneller als die Berliner Abwehr und belohnte damit die in der zweiten Halbzeit unermüdlich anrennenden Gastgeber. „Wir haben es nicht clever gespielt, aber in der zweiten Halbzeit weiter Druck gemacht“, lobte Allofs.

Die Berliner, für die Julian Schieber den zwischenzeitlichen Ausgleich (30.) markiert hatte, rutschen dagegen auch unter dem neuen Trainer Pal Dardai immer tiefer in die Krise. Durch die fünfte Niederlage aus den vergangenen sechs Partien sind die Abstiegssorgen beim Tabellenvorletzten größer denn je. „Wir sind eiskalt bestraft worden. Wir können alle die Tabelle lesen, aber noch ist alles machbar. Aber wir müssen jetzt punkten“, sagte Schieber.

Die Wolfsburger kamen vor 27.683 Zuschauern nur schwer in die Gänge, die Belastung durch das Europacupspiel drei Tage zuvor gegen Sporting Lissabon (2:0) war ihnen anzumerken. Doch Dost sorgte mit seinem 1:0 nach schöner Vorarbeit von Weltmeister André Schürrle für zeitweise mehr Sicherheit im Spiel der Gastgeber.

Die Berliner, die Wiedergutmachung für die bittere 0:2-Pleite vor einer Woche gegen Freiburg betreiben wollten, wurden zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt. Die Offensivstars Schürrle und Kevin de Bruyne suchten im Strafraum immer wieder Dost, der sich mitunter geschickt von seinem Gegenspieler löste.

Der Ausgleich für Hertha fiel überraschend und unter Mithilfe der Wolfsburger. Zuerst ließ Sebastian Jung den Berliner Valentin Stocker auf der linken Seite ungehindert flanken, dann kamen im Zentrum Ricardo Rodriguez und Robin Knoche gegen Schieber zu spät. Das Tor gab Hertha deutlich Rückenwind.

VfL-Trainer Dieter Hecking reagierte zur Pause und brachte in Maximilian Arnold einen kreativen Spieler für die Zentrale. Die Herthaner verteidigten jedoch mit viel Leidenschaft, auch wenn sie die Offensivstars des VfL nicht ganz ausschalten konnten, so wie bei Dosts zweitem Treffer.