Ehrenzeichenträgerin Anna Veith im Gespräch mit SSNHD

Skirennläuferin Anna Veith hat am Mittwoch in Wien das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhalten. Die ehemalige Anna Fenninger weilte der Zeremonie im Bundeskanzleramt zusammen mit ihrem Ehemann Manuel Veith bei, den sie kürzlich geheiratet hat. Die Laudatio hielt Annemarie Moser-Pröll, die Übergabe der Auszeichnung nahm Kanzleramtsminister Josef Ostermayer vor.

Veith hat nach Riesen-Erfolgen im Nachwuchsbereich sowie einer harten und erfolglosen Phase beim Übergang in den Weltcup in den vergangenen Jahren die alpine Skiszene dominiert. Zwei Weltcup-Gesamtsiege, sowie Goldmedaillen bei Olympia 2014 und den Weltmeisterschaften 2011 und 2015 machten sie zu einer der erfolgreichsten Rennläuferinnen der Gegenwart, 2011 hatte sie deshalb schon das Goldene Ehrenzeichen verliehen bekommen.

Vergangenen Winter musste die 26-jährige Gewinnerin von mittlerweile insgesamt fünf WM- und zwei Olympia-Medaillen aber passen, weil sie sich unmittelbar vor dem Saisonstart eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte. Umso erfreuter nahm die frisch verheiratete Veith am Mittwoch im Kongresssaal des BKA die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung an.

 

 

Veith war als Nachwuchsläuferin lange als die „Neue Pröll“ bezeichnet worden. Einen Vergleich, den die sechsfache Weltcup-Gesamtsiegerin Moser-Pröll für unpassend hält. „Jede Ära hat ihre sportlichen Gesichter. Du bist die Anna, ich die Annemarie. Ich durfte zu meiner Zeit dem Sport ein bisschen den Stempel aufrücken, du tust es heute“, sagte die 63-jährige Skilegende aus Salzburg in ihrer Rede.

Veith habe letztlich alles erreicht, was sie sich erträumt habe und sei dabei zu einer großen Persönlichkeit gereift. „Die Verleihung heute ist ein würdiges Dankeschön dafür. Ich freue mich auf dein Comeback“, ergänzte Österreichs „Jahrhundertsportlerin“ und verwies vor einer innigen Umarmung auf ein wichtiges Detail. „Alle sportlichen Erfolge sind wunderbar, werden aber zur Nebensache im Vergleich zur harmonischen und glücklichen Beziehung zweier Menschen.“

Die Übergabe der Auszeichnung nahm Ostermaier deshalb vor, weil Werner Faymann wenige Tage davor als Bundeskanzler zurückgetreten war und Sportminister Hans Peter Doskozil beruflich verhindert war. „So gesehen habe ich doppeltes Glück gehabt, dass ich hier stehen darf“, sagte Ostermayer und lobte Veith als Vorbild für viele Menschen. „Wir danken für das, was Sie getan und geschaffen haben.“

Und auch wenn Spitzensportler in erster Linie für sich selbst siegten, „spielt dies gleichzeitig eine sehr wesentliche Rolle für die Reputation und Bekanntheit des Landes“, sagte Ostermayr. „Also danke für die großartige Leistung einer großartigen Tochter dieses Landes.“