Eishockey: Ratushny verlässt das Team, Suhonen übernimmt Teamchefposten

Wien (APA) – Daniel Ratushny wird das österreichische Eishockey-Nationalteam doch nicht in die Olympia-Qualifikation im September führen. Der 45-jährige Kanadier, der von Meister Red Bull Salzburg nach Lausanne wechselt, hat von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht und beendet damit seine Arbeit als ÖEHV-Teamchef. ÖEHV-Sportdirektor Alpo Suhonen übernimmt nun auch das Amt des Teamchefs.

„Es ist leider nicht mehr möglich“

Ratushny wollte ursprünglich trotz seines Wechsels in die Schweiz als Teamchef weitermachen, entschied sich nun aber anders. „Nach sorgfältiger Betrachtung aller Umstände bin ich zum Schluss gekommen, dass es für mich leider nicht mehr möglich ist, als Head Coach von Team Austria weiterzumachen, während ich gleichzeitig eine Mannschaft in der Schweiz betreue“, erklärte der Kanadier, der zwei Jahre lang das Nationalteam gecoacht hatte.

Ratushny hat die Verjüngung des Teams durchgezogen und der Mannschaft einen attraktiven und offensiven Spielstil vermittelt, die Ergebnisse blieben aber aus. Nach dem Abstieg aus der A-WM im vergangenen Jahr in Prag verpasste das Team heuer in Kattowitz den Wiederaufstieg.

Dennoch gab sich der Salzburger Meistermacher optimistisch. „Es war eine Ehre für mich, eine Gruppe von jungen, motivierten österreichischen Spielern zu coachen. Wenn der ÖEHV und die österreichischen Mannschaften der Erste Bank Eishockey Liga weiterhin einen gemeinsamen Fokus auf die Entwicklung solcher Spieler legen, bin ich sehr überzeugt, dass Österreich in den kommenden Jahren sich zu einer Top-14-Nation etablieren wird.“

Interne Lösung mit Suhonen

Da bereits zu Saisonbeginn mit dem Olympia-Qualifikationsturnier (1. bis 4. September in Riga gegen Lettland, Deutschland und Japan) ein wichtiges Turnier ansteht, hat sich der Verband zu einer internen Lösung entschlossen. Suhonen wird im kommenden Jahr das Team coachen und wird dabei vom ÖEHV-Ausbildungschef Roger Bader unterstützt.

„Alpo Suhonen hat in den letzten vier Jahren alle Spiele der Nationalmannschaft gesehen und kennt daher die Spieler und deren Fähigkeiten. Es war daher ein logischer Schritt, ihn mit der Aufgabe als Teamchef zu betrauen. Mit Roger Bader steht ihm ein Mann zur Seite, der in den letzten Jahren das österreichische Nachwuchseishockey sehr genau kennengelernt hat und dadurch ebenso über hohe Kenntnisse über unser Eishockey verfügt“, begründete Verbandspräsident Dieter Kalt die Entscheidung zugunsten des 67-jährigen Finnen.

Suhonen war jahrelang Teamchef finnischer Nachwuchsnationalteams, von Schweizer Proficlubs (Ambri-Piotta, ZSC Lions, Kloten und Bern) und NHL-Teams (Cheftrainer der Chicago Blackhakws, Assistent bei den Winnipeg Jets und Toronto Maple Leafs).

Bild: GEPA