Formel 1: Hamilton „Singapur eine der schwersten Strecken“

Der Weltmeister erklärt die Tücken des Nachtrennens in Singapur.

Teamkollege Nico Rosberg will beim Nachtrennen den Anschluss herstellen

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Hamilton in Singapur auf Sennas Spuren

Singapur (APA/dpa/Reuters) – In Singapur kann Lewis Hamilton es schaffen: Gleichziehen nach Siegen und Poles in Serie mit seinem Kindheitsidol Ayrton Senna. Besonderen Druck verspürt der Weltmeister deswegen aber nicht. Sollte es aber dazu kommen, wird es „sehr emotional“. Deshalb macht sich der Brite schon auf große Gefühle gefasst.

Kurz vor dem spektakulären Nachtrennen gab sich Hamilton bei einem Sponsoren-Termin unweit der Zielgeraden des Marina Bay Street Circuits noch gewohnt lässig. Rast der zweimalige Formel-1-Weltmeister und WM-Spitzenreiter aber am Sonntag wie vor einem Jahr von Startplatz eins zum Sieg, würde er eine ganz spezielle Marke erreichen: Hamilton hätte dann in zwei weiteren Kategorien mit seinem großen Vorbild Ayrton Senna gleichgezogen. „Ich glaube, ich nähere mich so etwas wie einem Meilenstein in meiner Karriere“, betonte der 30-Jährige.

Fährt Hamilton auf dem Stadtkurs am Samstag in der Qualifikation wieder allen davon, zieht er mit den bisher von niemand sonst erreichten acht Pole Positionen in Serie von Senna in den Jahren 1988 und 1989 gleich. Gewinnt er den Grand Prix, egalisiert er in seinem 161. Rennen die Marke von 41 Grand-Prix-Erfolgen der brasilianischen Rennsport-Ikone. Auch Senna kam auf 161 Grand-Prix-Teilnahmen. „Würde ich das dieses Wochenende erreichen, wäre das sehr emotional“, prophezeite Hamilton, der die Senna-Marke von 80 Podiumsplätzen mit seinem Sieg in Belgien egalisiert und mit seinem Erfolg zuletzt in Monza schon überboten hatte.

Vor allem ein Wochenende wie in Italien wünscht sich der mit 53 Punkten klar vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg führende Hamilton auch in Singapur. In Monza hatte er zum zweiten Mal in seiner Karriere einen sogenannten Grand Slam – Sieg, Pole, schnellste Runde und sämtliche Runden in Führung – geholt. Überbieten könne er das nicht, meinte Hamilton.

Aber wiederholen. 2014 und 2009 gewann er das Nachtrennen bereits. Hamilton zählt damit zu drei Piloten, denen das auf dem 5,065 Kilometer langen Kurs bisher glückte: Bei der Premiere holte sich Fernando Alonso auch dank eines fingierten Unfalls seines damaligen Renault-Teamkollegen Nelson Piquet Junior den Sieg, 2010 gewann Alonso im Ferrari. 2011, 2012 und 2013 war Sebastian Vettel im Red Bull auf dem Kurs nicht zu schlagen.

Und er will es Hamilton zumindest auch in Singapur und den restlichen Rennen der Saison noch schwer machen – trotz 74 Zählern weniger als Hamilton. „Solange wie die Chance da ist, müssen wir alles versuchen, was möglich ist, auch wenn er in seiner sehr guten Position ist“, sagte Vettel bei seiner Presserunde hinter dem Motorhome des Ferrari-Teams. Hamilton habe aber schon „einen sehr guten Lauf“.

Der Name von Hamiltons einzig verbliebenem WM-Rivalen Nico Rosberg steht nicht in den Siegerlisten. Der ebenso wie Hamilton 30-Jährige braucht aber im Kampf um seinen ersten WM-Titel dringend einen Sieg – drei gelangen ihm in diesem Jahr erst, Hamilton sieben.

Gewinnt er am Ende wie 2008 und 2014 den WM-Titel, zieht er auch dort mit Senna gleich, der in seiner Karriere bis zu seinem tödlichen Unfall – am 1. Mai 1994 in Imola – 1988, 1990 und 1991 triumphiert hatte.

Und den Titel will Hamilton unbedingt. Deswegen verspürt er auch keinen besonderen Druck wegen des Senna-Faktors. „Es macht keinen Unterschied, ich kämpfe um die WM. Das ist mein Fokus. Das Beste, was ich machen kann, ist die WM zu gewinnen“, betonte Hamilton.