Ross Brawn laut Medienbericht als Ecclestone-Nachfolger fix

Wien (APA) – Ex-Teamchef Ross Brawn soll einem Bericht der Zeitschrift „Auto BILD Motorsport“ zufolge die Nachfolge von Bernie Ecclestone als Formel-1-Geschäftsführer antreten. Demnach hat der Brite den Vertrag mit dem designierten Mehrheitseigner Liberty Media bereits unterschrieben. Das US-Unternehmen hatte bisher stets betont, dass Ecclestone in seiner Funktion bleiben werde.

Konkrete Anhaltspunkte auf einen bevorstehenden Deal gibt es nicht. In der britischen Zeitung „Daily Telegraph“ hatte Brawn zuletzt allerdings sein generelles Interesse an einer Aufgabe mit Formel-1-Bezug eingeräumt. „Der Formel 1 dabei zu helfen, eine bessere Formel 1 zu werden, wäre reizvoll“, wurde der 61-Jährige zitiert. „Das wäre die eine Sache, die interessant für mich ist.“

 

Brawn galt als Technischer Direktor bei Benetton und Ferrari als Mastermind hinter den sieben WM-Titeln von Michael Schumacher und wechselte dann als Teamchef zu Honda. 2009 gewann er mit Brawn GP und Jenson Button sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel, ehe er den Rennstall an Mercedes verkaufte, wo er von 2010 bis 2013 als Teamchef an der Seite von Norbert Haug amtierte.

In den vergangenen Wochen war Brawn in die Schlagzeilen geraten, weil er ein Buch geschrieben hat und dieses nun promotet. „Total Competition: Lessons in Strategy from Formula One“ kommt am Donnerstag auf den Markt.

Ecclestone bestimmt seit Jahrzehnten quasi in Alleinregie über das Schicksal der Formel 1. Einen schriftlichen Vertrag als Chef-Vermarkter mit einer festgeschriebenen Laufzeit soll der 86-Jährige laut Vertrauten nicht haben. Experten hatten schon im September, als die Milliarden-Übernahme durch Liberty Media bekannt wurde, bezweifelt, dass Ecclestone noch lange an Bord bleiben wird. Der neue Formel-1-Vorstandschef Chase Carey erklärte mehrmals, dass er sich auf die Zusammenarbeit freue.

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